2014 und 2015 - Wir arbeiten in Roermond
Die Arbeiter in der
Schablone der Spüle.
Wir haben uns entschlossen, alles richtig und neu zu machen. Schließlich wollen
wir ja doch eine lange Zeit auf Beligou verbringen. Im Juni 2014 fangen wir mit
dem Umbau an. Zunächst wird alles leer geräumt und an Deck alles abgebaut.
Eine Anhängerladung nach der anderen wandert nach Hause. Im Schuppen
verschwinden die Segel, Cockpithölzer, Reling, Sprayhood, Anker, Ankerwinde
usw. usw.
Die festen Fenster und großen Decksluken werden abgebaut und mit Holzplatten
versiegelt.
Beim
Ausbau
der
alten
Decksfenster
hilft
der
Schlagschrauber
beim
Lösen
der
alten
Schrauben.
Zusammen
mit den Fenstern und Luken muss auch die alte Dichtungsmasse und sonstiges entfernt werden. In vielen
Bereichen
finden
wir
auch
jede
Menge
Rost
und
einige
durchgerostete
Stellen
im
Cockpit.
Manchmal
ganz
schön
frustrierend. Auch innen wird die Verkleidung der Kinderkabine abgebaut.
Teile
der
Salonverkleidung
müssen
weg,
damit
die
Decksluke
abgebaut
werden
kann.
Der
alte
Kühlschrank
fliegt
raus,
ebenso wie die alte Spüle.
Auf
der
Boot
in
Düsseldorf
schlagen
wir
zu
–
neuer
Kühlschrank,
Kühlbox,
Ankerwinde,
Schwanenhälse,
Decksluken.
Beim
Kühlschrank
müssen
wir
beachten,
dass
wir
den
nur
durch
die
Decksluke
ohne
Fenster
reinkriegen,
also
maximal
50
x
50
cm. Klappt aber.
Als
erstes
ist
das
Deck
dran.
Die
geklebten
Antirutschmatten
werden
mühsam
entfernt,
ein
Multitool
und
ein
Flächenschleifer
sind
viel
im
Einsatz.
Große
Teile
werden
entrostet,
teilweise
durch
Edelstahlbleche
ersetzt
und
gespachtelt.
Dann
wird
mit
4
Schichten
Primer
und
Decksfarbe
wieder
neu
aufgebaut.
Insgesamt
nimmt
die
Decksarbeit
die
meiste
Zeit
des
Umbaus
in
Anspruch.
Zum
Schluss
noch
Decksfarbe
mit
Antirutschpartikel
–
wir
haben
keine
Lust
mehr
auf
geklebte
Platten!
Zwischendurch
decken
wir
auch
das
Deck
mit
Planen
ab,
da
auch
rundherum
in
der
Halle
gearbeitet
wird
und
damit
kein
Dreck
und
keine
Vögel
ins
Schiff
kommen.
Einmal
denke
ich
leider
nicht
daran,
dass
kein
Achterluk
drin
ist
und
trete
auf
die
Plane.
Ich
haue
mir
das
linke
Bein
tief
auf
und
die
nachfolgende
Infektion
beschäftigt
sogar
den
Arzt.
Die
Narben
werden
wohl
ewig
bleiben.
Neue
Decksluken
kommen
rein
und
die
festen
Fenster
werden
durch
neue
ersetzt.
Dabei
nehme
ich
bei
den
Decksluken
gar
kein
Silikon,
sondern
eine
passend
geschnittene
Gummiflachdichtung,
die
es
im
Berufsschiffbedarf
gibt.
Auch
die
neue
Ankerwinde
auf
Hartholzpodest
mit
60
Meter
neuer
Kette
findet
ihren
Platz.
2015
kommen
auch
die
neu
geschliffenen
und
geölten
Hölzer
und
Deckslüfter
wieder
dran, sowie die Winschen und sonstige Kleinteile.
Auch
der
Rumpf
wird
mit
dem
Flächenschleifer
bearbeitet
und
teilweise
(z.B.
Heck)
bis
zum
Metall
runter
geschliffen.
Auch
am
Rumpf
wird
eine
ganze
Menge
Spachtelmasse
verarbeitet
und
gleichermaßen
ein
neuer
Farbaufbau
geschaffen,
wie
am
Deck.
Trotz
Absaugung
mit
dem
Staubsauger
ist
die
Halle
um
Beligou
ganz
schön
blau.
Wie
gut,
dass
wir
in
diesem
Bereich
alleine
stehen.
Manchmal
saugen
wir
auch
den
Hallenboden
ab.
Die
alte
dunkelblaue
Farbe
ist
nicht
mehr
lieferbar,
aber
wir
finden
einen
passenden
Ersatz.
Da
wir
sowieso
den
ganzen
Rumpf
rollen,
ist
eine
neue
Farbe
ohnehin
ok.
Um
den
Rumpf
glatt
hin
zu
kriegen,
wird
gerollt
und
die
nassen
Bahnen
sofort
mit
einem
weichen
Pinsel
verschlichtet. Tolles Ergebnis. Zum Schluss wird auch wieder der Name und neue Beligou Vögel angeklebt.
An
Deck
werden
2
neue
Schwanenhälse
angebracht,
dafür
muss
ich
2
große
Löcher
in
5
mm
dicken
Stahl
schneiden.
Am
Heck kommt ein neuer Auspuff rein, sowie Löcher für Bilgenpumpe und Dieselheizung.
Im
November
2014
fahre
ich
für
8
Wochen
nach
USA.
In
der
Zeit
ist
es
noch
ungewöhnlich
warm
-
wir
hätten
noch
eine
Menge
arbeiten
können!
Im
Dezember
gehen
wir
noch
eine
Woche
Ski
fahren
in
Aspen.
Geil!
Am
letzten
Tag
ruft
Achim
an
und
teilt
uns
mit,
dass
in
Roermond
eine
Bootshalle
ausgebrannt
ist.
Wir
gehen
sofort
ins
Internet
und
stellen
fest,
es
ist
tatsächlich
der
Het
Steel
Hafen.
Wir
sind
uns
aber
nicht
sicher
welche
Halle.
Etwa
eine
Stunde
später
erreichen
wir
den
Hafenmeister,
und
er
sagt
uns,
dass
Halle
6
nicht
betroffen
ist.
Wir
zittern
immer
noch
und
uns
laufen
die
Tränen
vor
Erleichterung.
Die
Batterien
wandern
vom
Motorraum
unter
das
Fach
im
Niedergang.
Eine
zusätzliche
Batterie
kommt
dazu,
sodass
wir
nun
4
Batterien
an
Bord
haben.
Ladekabel,
Versorgungskabel
und
Stromsammler
werden
erneuert
und
im
Motorraum
findet
ein
neuer
kompletter
Schaltkasten
Platz,
den
ich
im
Winter
zuvor
bestückt
habe.
Auch
der
Landschluss
ist
neu
gelegt
und
mit
veränderter
Steckdose
im
Cockpit.
Auch
die
Ankerwinde
wird
mit
neuen
Kabeln
und
Relais
versehen.
Ein
neues
Schaltpanel
im
Cockpit
kommt
dazu,
um
Instrument
mit
Strom
und
USB
versorgen
zu
können.
Gleichzeitig
können
wir von hier das Nebelhorn und die Ankerwinde bedienen.
Im Motorraum wird auch die neue Alarmanlage eingebaut, die ich selber programmieren und mit verschiedenen
Alarmgebern bestücken kann.
In
einer
ziemlich
gekrümmten
Aktion
(ich
krieche
in
das
Achterschiff)
bringen
wir
Lüfter
achtern
und
Auspuffschlauch
an.
Ein
paar
Wochenenden
später
schmeißen
wir
dann
den
Diesel
an
(Kühlwasser
aus
der
Gießkanne).
Der
Motor
springt
bereits
beim
ersten
Versuch
an
und
der
Auspuff
ist
dicht
und
funktioniert
gut.
Die
Probleme
mit
dem
Vorglühen vorher kamen nämlich vom Zündschloss, sondern von hohen Widerständen durch Korrosion.
Innen
wird
der
neue
Kühlschrank
installiert
(natürlich
bevor
die
Decksluke
eingebaut
wurde)
und
eine
Spüle
mit
Küchenplatte
aus
Kirschholz
eingebaut.
Ein
paar
Bodenbretter
werden
erneuert
und
die
Verkleidungen
wieder
angebracht. In der Kinderkabine wird die Decke und Fensterverkleidung erneuert und auch die Beleuchtung.
Die
Gasanlage
wird
erneuert
und
ein
neues
Gasflaschenfach
mit
Ableitung
angebracht.
Für
das
Heck
baue
ich
einen
neuen kleinen Mast, der verschiedene Antennen und Lampen aufnehmen soll.
Eigentlich
hatten
wir
gar
nicht
gedacht,
dass
es
so
viel
Arbeit
sein
wird.
Manchmal
bin
ich
mir
nicht
sicher,
ob
wir
uns
nicht
ein
bisschen
zu
viel
aufgehalst
haben.
Gut
ist
auf
jeden
Fall,
dass
wir
den
großen
Schuppen
haben,
wo
wir
viel
vorarbeiten
können.
Keine
Ahnung,
wieviel
Schleifpapier,
Pinsel
und
Rollen
wir
im
Laufe
der
Zeit
verbraucht
haben,
aber
jede Menge. Ist auf jeden Fall ein tolles Gefühl, wenn man anfängt wieder aufzubauen und dann das Ergebnis sieht.