Wir sind in Südfrankreich
Südfrankreich
Nachdem
wir
eine
Woche
in
Hilden
waren,
um
Familie
und
Freunde
zu
treffen
und
um
einige
Termine
wahr
zu
nehmen,
kehren
wir
wieder
nach
Seurre
zurück.
Das
Auto
ist
wie
immer
bis
zur
Decke
voll.
Wir
haben
auch
die
Salinge
und
Mastseile
mit,
damit
wir
in
Port
Napoleon
die
Masten
zusammen
bauen
und
setzen
können.
Und
natürlich
eine
ganze
Reihe Taschen mit sauberer Wäsche.
Als
wir
zum
Schiff
kommen,
sieht
alles
aus
wie
wir
es
verlassen
haben.
Und
als
ich
aufschliessen
will,
stelle
ich
fest,
dass
das
Schiff
aufgebrochen
wurde.
Schei….
Wir
gehen
rein
und
finden
alles
vor,
wie
wir
es
verlassen
haben.
Wir
hatten
angenommen,
dass
alles
leer
geräumt
ist.
Doch
dann
stellen
wir
fest,
dass
das
Vorratsfach
leer
ist
-
Nudeln,
Müsli,
Honig
etc.
fehlen.
Als
wir
detailliert
rumschauen,
stellen
wir
eine
kuriose
Diebstahlsliste
zusammen.
Es
fehlt
Andi’s
Parfüm,
eine
Nagelschere,
unsere
Haarbürsten,
eine
Rolle
Zewa,
ein
alter
Calvados
und
die
Flasche
Sherry
von
den
Freunden.
Außerdem
ein
paar
Gummistiefel,
Petra’s
Bootsschuhe,
unsere
Adidas
Sonnenbrillen,
eine
Armbanduhr,
eine
Kamera,
2
Schimmwesten,
ein
paar
T-Shirts
und
Petra’s
Socken
und
Kaffee.
Der
Hafenmeister
holt
die
Schiffspolizei,
die
auch
nach
45
Minuten
da
ist.
Wir
geben
alles
an
und
die
beiden
suchen
auch
mit
Pulver
nach
Fingerabdrücken.
Leider
wird
nichts
gefunden. Kommentar vom Polizisten: “ So wie bei Criminal Minds ist es in der Realität nie.”
Am
nächsten
Tag
verbringen
wir
2
Stunden
in
der
Polizeiwache.
Es
musste
eine
Übersetzerin
geholt
werden,
sonst
gelten
unsere
Aussagen
leider
nicht.
Naja,
musste
nicht
sein,
aber
unsere
Versicherung
beruhigte
mit
:
“Wir
haben
Fälle,
bei
denen die Diebe wie Vandalen gehaust haben.” Ok, Glück im Unglück.
Wir
kaufen
fehlende
Vorräte
und
am
Sonntag
geht
es
dann
weiter.
Aus
dem
Auspuff
kommt
relativ
wenig
angesaugtes
Kühlwasser,
aber
das
Problem
hatten
wir
ja
schon.
Nach
einer
Stunde
Fahrt
und
relativ
warmen
Auspuff
wird
der
Motor
heiss
und
es
läuft
gar
kein
Kühlwasser
mehr.
Wir
steuern
aus
der
Fahrwassermitte
Richtung
Ufer
und
stellen
den
Motor
ab.
Der
Anker
fällt
und
wir
liegen
in
der
Saonne
erst
mal
fest.
Petra
bleibt
draussen
und
schaut
nach
Schiffen.
Ich
stelle
fest,
dass
der
Auspuff
sogar
durch
die
Ansaugpumpe
bläst.
Also
erst
mal
Werkzeug
holen
und
dann
die
Wasserpumpe
für
Ansaugwasser
ausgebaut.
Nach
dem
Öffnen
ist
der
Grund
offensichtlich.
Der
Impeller
hat
sich
in
Teile
aufgelöst.
Also
den
alten
Impeller
raus
und
einen
neuen
eingebaut.
Impeller
sollte
man
immer
dabei
haben.
Nach
einer
Stunde
ist
alles
wieder eingebaut und wir haben einen gigantischen Schwall von Kühlwasser aus dem Auspuff. Super.
Petra
findet
es
echt
toll,
dass
alle
Reparaturen
vor
Ort
und
mit
Bordmitteln
gelöst
werden
können.
Also
Anker
auf
und
weiter
geht
es
bis
nach
Chalon
sur
Saonne.
Willkommen
in
Südfrankreich
-
Wir
bekommen
den
letzten
Platz
im
Hafen,
weitere
Schiffe
müssen
draussen
ans
Ufer.
Außerdem
zahlen
wir
23
Euro
-
nach
kostenlosen
Häfen
und
Plätzen
mit
6
bis
12
Euro
ganz
schön
happig.
Aber
die
Stadt
ist
sehr
schön
und
wir
bleiben
ein
paar
Tage.
Wir
fahren
am
Sonntag
weiter
Richtung
Süden.
Die
Saonne
wird
immer
breiter
und
die
Fahrtrichtung
ist
fast
nur
noch
nach
Süden.
“Der
Motor
schnurrt
wie
ein
Kätzchen”,
schreibt
Petra
ins
Logbuch
-
und
so
ist
es
auch.
Inzwischen
habe
ich
auch
noch
2
neue
elektronische
Thermometer
für
die
Auspufftemperatur
und
die
Motortemperatur
eingebaut
und
in
Sichtweite
plaziert.
Nur
den
Alarm
muss ich noch verkabeln und verlöten.
N
ach
62
Kanalkilo
metern
sind
wir
in
Macon.
Der
Hafen
ist
3
km
außerhalb
vom
Ort,
aber
tief
und
mit
vielen
freien
Plätzen.
Welch
ein
Unterschied
zu
Chalon.
Beim
Anlegen
zeigt
unser
GPS
exakt
500,00
Seemeilen
für
diese
Reise,
Zufall
oder
was
?!
Macon
ist
eine
tolle
Stadt
mit
Flair
und
viel
Charme.
Ich
hole
den
Wagen
aus
Seurre
nach
und
bin
wie
immer
begeistert von den Zügen in Frankreich. Wie immer alles pünktlich und preiswert.
Am
Wochenende
findet
in
Macon
ein
Speedbootrennen
statt.
Schon
faszinierend,
mit
welcher
Beschleunigung
die
Boote
auf
der
Saonne
entlang
rasen.
Ohrenbetäubender
Lärm.
Petra
hat
wenig
Spass
daran.
Am
Samstag
gehen
wir
über
einen
riesigen
Markt
mit
sehr
frischen
lokalen
Produkten.
Einfach
toll.
Wir
sind
immer
wieder
begeistert
von
der
Ruhe
und
Akribie
auf
den
Märkten.
Der
Metzger
macht
in
aller
Ruhe
die
Lammkeule
fertig
und
entfernt
alle
Sehnen
und
kleinen
Fettstellen
für
jeden
Kunden,
egal
wie
lang
die
Schlange
vor
dem
Stand
sein
mag.
Aber
auch
die
Wartenden
haben
Zeit
und
keiner
wird
ungeduldig.
Hier
wird
auch
ganz
frisch
Steak
Hache
(Hackfleisch)
vor
deinen
Augen
durchgedreht,
nachdem
man
sich
die
Fleischstücke
heraus
gesucht
hat.
Hier
kann
man
wirklich
real
sehen,
wie
die
Franzosen
ihr
Essen
und die Zutaten lieben.
Wir
sind
nahe
an
den
Alpen
und
beschließen,
mit
dem
Wagen
nach
Chamonix
zu
fahren.
Gerade
mal
2
Stunden
Fahrzeit.
Als
wir
morgens
beim
Frühstück
sitzen
und
Sat1
schauen,
bringen
die
Nachrichten
die
Meldung,
dass
vielen
Leute
am
MontBlanc
die
Nacht
in
den
Gondeln
verbracht
haben
auf
Grund
von
Problemen
mit
den
Seilen.
Na
toll,
aber
wir
nehmen
eh
nicht
die
Seilbahn
bei
56
Euro
pro
Person
!!
Aber
ein
geiler
Tag
-
vor
allem
der
Unterschied
zu
30
Grad
in
Macon
am
Fluss
und
dann
das
Panorama
der
Berge
und
der
4000der
Mont
Blant
mit
dem
Gletscher
und
die
sehr
schöne
Bergstadt
Chamonix. Frankreich hat wirklich unglaublich viel Landschaft und unterschiedliche Regionen.
Nach
3
erholsamen
Tagen
in
Macon
geht
es
weiter
die
Saonne
herunter.
Die
gesamte
Strecke
nach
Lyon
ist
uns
zu
lang
und
wir
haben
gelesen,
dass
Villefranche
sehr
schön
sein
soll.
Der
erste
angezeigte
Anleger
ist
inzwischen
bereits
bewachsen
und
ziemlich
herunter
gekommen.
Weiter
südlich
an
einer
Brücke
finden
wir
einen
weiteren
Anleger
-
naja
!
Wir
schaukeln
ziemlich,
weil
hier
ein
Gebiet
für
Wasserski
ist
-
und
es
ist
Sonntag
!
Egal
-
der
Anleger
ist
kostenlos
und
mit
Strom
und
Wasser.
Ich
radele
mal
in
die
Stadt
-
ziemlich
herunter
gekommen
und
mit
einer
blöden
Fussgängerzone.
Abends
kommen
auch
die
Engländer,
die
schon
in
Macon
neben
uns
gelegen
haben.
Wir
werden
noch
eine
Weile
miteinander
fahren.
In
der
Nacht
hören
wir
manchmal
eine
Autoalarmanlage,
aber
alles
ok.
Am
Morgen
geht
es
früh
(09:00) weiter. Hier hält uns nix.
D
ie
Gebäude
am
Ufer
we
rden
immer
teurer
und
häufiger.
Auch
die
historischen
Gebäude
werden
immer
mehr
und
schließlich
fahren
wir
durch
die
Innenstadt
von
Lyon.
Geile
Fahrt
-
an
beiden
Ufern
Straßen
und
hohe
Gebäude
und
viele
Leute
und
Verkehr
und
Leben.
Nach
Flusshandbuch
gibt
es
in
Lyon
wenige
Möglichkeiten
für
Sportboote.
Ab
PK5
kann
man
am
Ufer
anlegen,
aber
es
ist
durch
die
Flussschiffe
und
Fähren
ziemlich
unruhig.
Außerdem
liegt
hier
nicht
ein
Schiff,
im
Sommer
ist
es
hier
vielleicht
voll,
aber
jetzt
ist
nix
los.
Am
Ende
der
Stadt
gibt
es
einen
neuen
Hafen
für
vielleicht
30
Schiffe
und
wir
fahren
rein.
Der
ist
tief,
neu,
modern
und
----
frei.
Wir
haben
einen
tollen
Liegeplatz
zwischen
Einkaufsmall
und Restaurants. Die Strassenbahn fährt regelmäßig in die Stadtmitte und auch ein Fährschiff (für nur 2 Euro pro Fahrt !).
Wir
bleiben
ein
paar
Tage
und
sind
überrascht
von
nur
15
Euro
Liegegeld.
Am
Nachmittag
kommen
auch
unsere
Engländer
an.
Wir
holen
den
Wagen
(eigentlich
Schwachsinn,
da
der
in
Macon
sicherer
stand
und
wir
hier
keinen
Wagen
brauchen.)
und
fahren
mit
der
Strassenbahn
in
die
Stadt.
Tolle
Stadt
-
Paris
in
kleiner
und
beschaulicher.
Mit
der
Schrägbahn
fahren
wir
zur
Zitadelle
und
schauen
uns
viel
von
der
Stadt
an.
In
der
Markthalle,
genannt
nach
Paul
Bocuse,
essen
wir
die
besten
Austern,
die
wir
bis
dahin
je
hatten,
wird
aber
später
im
Jahr
noch
getoppt.
Selbst
die
in
San
Franzisko
waren
nicht
so
gut.
Ne
geile
Stadt,
in
der
wir
nur
3
Tage
bleiben.
Hinterher
ägern
wir
uns,
warum
wir
nicht
mindestens eine Woche hier verbracht haben. Keine Ahnung, was uns hier weiter getrieben hat, zumal wir Zeit haben !!
Am
Donnerstag
geht
es
weiter.
Nach
einem
Kilometer
ab
Hafen
Lyon
passieren
wir
die
Mündung
von
Saonne
und
Rhone.
Der
Fluss
wird
schlagartig
riesig
breit
und
die
Strömung
nimmt
merklich
zu.
Obwohl
es
erst
10
Uhr
morgens
ist,
trinken
wir
ein
Glas
Cremant
auf
die
Ankunft
in
der
Rhone
-
unser
letzter
Fluss
auf
der
Fahrt
zum
Mittelmeer.
Mit
der
Rhone
nimmt
auch
die
Höhe
der
Schleusen
zu.
Schleusenhöhen
von
über
10
Meter
ist
jetzt
normal,
aber
mit
Schwimmpollern
absolut
easy.
Allerdings
stellen
wir
fest,
dass
ein
Anruf
an
der
Schleuse
effektiver
ist,
als
mit
Funk.
Im
Schnitt
warten
wir
allerdings etwa eine Stunde an den Schleusen, weil mal z.B. mit Gefahrgutfrachtern nicht zusammen schleusen darf.
Eigentlich
hatten
wir
gehofft,
in
der
Rhone
tiefe
und
schöne
Häfen
anzutreffen.
Wir
werden
doch
etwas
enttäuscht
und
müssen
gut
planen.
Die
Strecken
zwischen
den
Häfen
sind
ziemlich
gross,
insbesondere
die
tiefen
Häfen.
Nach
Lyon
fahren
wir
bis
Les
Roches
de
Condrieu,
ein
recht
großer
Hafen.
Ich
habe
inzwischen
wieder
den
Alarm
beim
Echolot
aktiviert
und
ignoriere
beim
Einlaufen
den
Piepton
(manchmal
auch
durch
einen
Fisch
oder
Luft).
Falsch,
wir
sitzen
mitten
im
Hafen
mal
wieder
auf
Schlamm.
Die
mit
uns
fahrenden
Engländer
bleiben
erst
mal
in
der
Rhone
auf
Warteposition.
Etwas
nördlicher
gibt
es
eine
Fahrrinne
zur
Box
und
wir
liegen
gut
fest,
die
Engländer
folgen
der
Route.
Eigentlich
wollen
wir
vielleicht
2
Tage
blieben,
aber
der
Ort
ist
relativ
langweilig
und
der
Hafen
birgt
einige
Überraschungen.
Einige
Boote
sehen
ziemlich
voll
gemüllt
aus,
aber
es
leben
tatsächlich
Leute
drauf.
Ein
Schiff
ist
ganz
in
schwarz
gestrichen
und
gewickelt
und
dekoriert.
Jeden
Augenblick
erwarten
wir
hier
Jack
Sparrow
-
aber
wir
haben
leider
keinen
Menschen
von
diesem Schiff gesehen. Schade?!
Am
nächsten
Morgen
geht
es
weiter.
Wir
müssen
mal
wieder
an
der
Schleuse
warten
und
dann
kommen
auch
die
Engländern
wieder
auf.
Den
Rest
der
Tagesstrecke
fahren
wir
zusammen.
In
Tournon
prüfen
die
Engländer
vor,
aber
selbst
mit
deren
Hubkiel
kommen
die
nicht
weit.
Der
Hafen
ist
viel
zu
flach.
Also
weiter
nach
Valence.
Nach
über
70
km
kommen
wir
in
Valence
an.
An
der
Hafeneinfahrt
steht,
dass
der
Hafen
bis
2,50
m
tief
ist.
Super.
Wir
steuern
die
erste
Box
an
und
stecken
fest
!
An
der
Front
am
Anleger
geht
es,
aber
hier
kommen
alle
Schiffe
zunächst
an
zur
Registrierung.
Wir
verholen
in
eine
andere
Box
und
schieben
uns
mit
Motorkraft
in
den
Schlamm.
Mit
Wind
und
Wellen
räumen
wir
in
der
nächsten
Zeit
den
Schlamm
weg.
Wir
liegen
mal
wieder
im
Schlamm,
obwohl
wir
gehofft
hatten,
dass
wir
hier
in
der
tiefen
Rhone auch tiefe Häfen finden.
Wir
beschließen,
erst
mal
eine
Woche
in
Valence
zu
bleiben.
Am
Wochenende
regnet
es
(welch
seltenes
Ereignis)
und
der
Mistral
schlägt
mit
Nord
6
zu.
Der
Löwengolf
zeigt
hier
erstmals
seine
Zähne.
Wir
besuchen
Valence
mit
der
sehr
schönen
Altstadt
und
fahren
mit
dem
Wagen
in
die
Hügel
und
Wälder
im
Hinterland
der
Ardeche.
Tolle
Gegend.
So
langsam
spüren
wir
auch
hier,
dass
der
Herbst
kommt.
Am
Tag
ist
es
sonnig
und
warm,
aber
die
Nächte
sind
mit
unter
15
Grad
schon
recht
kalt.
Wir
besuchen
die
umliegenden
Märkte
und
auch
in
Valence
sind
am
Wochenende
Gourmettage.
Genau
richtig
für
uns.
Aus
der
Woche
werden
dann
doch
fast
2
Wochen,
da
der
Wind
wieder
ziemlich
auffrischt, als eine Störung durch läuft. Aber egal, wir haben ja Zeit.
Wir
lernen
auch
viele
andere
Segler
und
Motorbootfahrer
kennen,
die
meisten
sind
in
Richtung
Nord
unterwegs.
Leute
aus
Deutschland,
der
Schweiz
und
England
treffen
wir.
Wir
sind
allerdings
auch
überrascht
über
die
vielen
Nordmänner
aus
Schweden,
Norwegen
und
Dänemark.
Zwei
junge
Schweden
(noch
keine
30)
wollen
bis
Ende
November
über
Gibraltar
nach
Tobago.
Andere
wollen
im
Mittelmeer
überwintern
und
dann
weiter.
Die
Engländer,
die
einige
Zeit
mit
uns
fahren,
wollen
auch
erst
im
Mai
weiter.
Sie
müssen
noch
ein
bischen
arbeiten,
in
Kolumbien
und
England.
Ein
anderes
Paar
aus
Holland
wollte
erst
mal
ins
Schwarze
Meer,
aber
bedingt
durch
die
aktuelle
politische
Lage
wollen
sie
erst mal “nur” nach Griechenland.
Nach
einiger
Zeit
geht
es
dann
doch
aus
Valence
weiter.
An
einem
sonnigen,
schönen
Mittwoch
fahren
wir
weiter
in
Richtung
Avignon.
In
der
Vorplanung
stellen
wir
leider
wieder
fest,
dass
tiefe
Häfen
oder
Anleger
in
der
Rhone
fast
nicht
vorhanden
sind.
Anlegen
an
der
Kaimauer
ist
auch
nicht
gerade
empfehlenswert,
da
die
Berufsschifffahrt
mit
ungebremster
Fahrt
und
entsprechender
Wellenbildung
vorbei
fährt.
Das
führt
natürlich
meist
zu
Bruch
oder
wenigstens
zu
ziemlich
heftigem
Kontakt
mit
der
Kaimauer,
wie
uns
ein
unerfahrener
Motorbootfahrer
aus
Frankreich
berichtet - er hat sein Schiff allerdings auch erst seit einer Woche.
Da
die
ersten
Schleusen
sehr
lange
dauern
(wir
warten
mehr
als
eine
Stunde),
legen
wir
am
Abend
am
Wartesteg
der
Schleuse
Chateauneuf-du-Rhone
an.
Die
Berufsschifffahrt
fährt
in
10m
Meter
Abstand
in
die
Schleuse,
allerdings
langsam
und
ohne
Wellen.
So
liegen
wir
die
Nacht
über
recht
ruhig.
Am
nächsten
Tag
kommen
wir
am
Hafen
Vivier
vorbei,
der
leider
inzwischen
aufgegeben
wurde
und
versandet
ist.
Eigentlich
schade
bei
der
schönen
Stadt.
In
den
Karten
ist
der
Hafen
noch
als
aktiv
gekennzeichnet.
Wir
fahren
durch
die
steilen
Kalkwände
an
den
Ufern
der
Rhone,
vorbei
an
Weinbergen
und
durch
eine
immer
breiter
werdende
Rhone.
Rechts
zügig
öffnen
die
Schleusen
an
diesem
Tag und wir durchfahren auch die imposante Schleuse Bollene, die höchste Schleuse Europas.
Wir
könnten
in
einem
Rutsch
nach
Avignon
,
aber
wir
beschließen
noch
den
Hafen
Ardoise
anzulaufen.
Er
liegt
in
einem
nicht
mehr
aktiven
Altarm
der
Rhone.
Tja,
wir
haben
schon
viele
Häfen
in
den
letzten
Monaten
gesehen,
aber
dieser
Hafen
schlägt
alle
Rekorde.
Die
Stege
sind
erstaunlich
herunter
gekommen,
wie
auch
viele
der
hier
liegenden
Schiffe.
Ein
Schiff
ist
in
der
Box
bereits
vor
Jahren
abgesoffen
und
liegt
immer
noch
auf
Grund.
Im
Hafenbereich
steht
auch
ein
weiteres
Wrack
am
Ufer.
Die
Bootsleute
hier
haben
auch
kein
Problem
damit,
ihr
Stahlschiff
mit
der
Flex
zu
bearbeiten
-
in
nächster
Nähe
zu
anderen
Schiffen.
Eine
Stadt
ist
etwa
1,5
km
entfernt,
dafür
befindet
sich
direkt
vor
dem
Hafen
der
Anleger
eines
Kieswerks,
was
zu
ordentlichem
Lärm
führt.
Und
auch
die
Liegegebühr
ist
nicht
gerade
wenig.
Also
bleiben
wir
nur
über
Nacht und sind am nächsten Morgen direkt wieder unterwegs.
Die
Schleuse
Avignon
öffnet
zügig
und
es
macht
Spass
durch
die
Stadt
zu
fahren,
den
Pabstpalast
vom
Wasser
aus
zu
sehen
und
natürlich
an
der
Pont
d’Avignon
vorbei
zum
Anleger
zu
fahren.
Avignon
hat
keinen
Hafen
sondern
einen
langen
Kai
im
Seitenarm,
also
auch
keine
Berufsschifffahrt.
Der
Anleger
von
Avignon
ist
rechts
voll,
aber
wir
finden
noch
einen
passenden
Platz.
Wir
bleiben
mehr
als
eine
Woche
in
Avignon,
eine
außerordentlich
tolle
Stadt.
Wir
genießen
die
Zeit
und
die
Produkte
der
geilen
Markthalle
von
Avignon.
Die
Altstadt
hat
viele
kleine
Gassen
mit
Geschäften
und
Restaurants
und
alten,
tollen
Häusern.
Am
Wochenende
geht
ein
dickes
Gewitter
nieder,
aber
nach
2
Tagen
ist
der
Spuk
vorbei
und
der
blaue
Himmel
zurück.
Allerdings
wird
es
jetzt
auch
hier
langsam
Herbst;
Nachts
schalten
wir
die
Heizung
ein,
damit
das
Boot
morgens
schön
warm
ist
und
auch
tagsüber
steigen
die
Temperaturen
nicht
mehr
über
25
Grad,
aber
immerhin
sonnig und trocken.
Wir
fahren
ins
Hinterland
in
die
Schlucht
der
Ardeche
und
nach
Orange
und
versuchen
das
Hinterland
der
Provence
zu
erkunden. Die Lavendelfelder liegen trocken und braun und wir freuen uns bereits auf die Blüte im nächsten Jahr.
Am
Samstag
kommen
Beate
und
Frank
für
eine
knappe
Woche
zu
uns.
Eigentlich
wollten
sie
mit
uns
segeln,
wir
mussten
ihnen
allerdings
diesen
Zahn
ziehen.
Schließlich
haben
wir
ja
immer
noch
ein
Motorboot.
In
der
Woche
sinken
die
Temperaturen
und
der
Mistral
schlägt
wieder
zu.
Mit
dem
Wind
fühlt
es
sich
schon
ziemlich
kalt
an.
Sobald
wir
irgendwo
im
Windschatten
sind,
wir
es
schön
warm.
Bedingt
durch
Wind
und
Wetter
bleiben
wir
in
Avignon.
Wir
fahren
mit
dem
Wagen
zum
Pont
du
Gard,
besuchen
die
Camargue
und
stecken
den
dicken
Zeh
ins
Mittelmeer.
Wir
fahren
zu
den
Dörfer
in
der
Bergen
der
Provence
und
bestaunen
die
Ockerfelsen
von
Roussillion.
Wir
kochen
oder
grillen
abends
und
erkunden
Avignon.
Eines
Nachts
hören
wir
seltsame
Geräusche
an
Deck.
Sofort
Scheinwerfer
an
und
mit
Messer
und
Ankerstock
an
Deck.
2
junge
Männer
verlassen
Beligou
und
obwohl
wir
sie
anschreien,
gehen
sie
in
aller
Ruhe
auf
das
Schiff
der
Österreicher
vor
uns
und
machen
sich
dann
davon.
Keine
Ahnung,
ob
die
mal
eben
was
gesucht
haben
zum
mitnehmen
oder
die
Bootsleute nur aufschrecken wollten. Wird auf jeden Fall eine ziemlich unruhige Restnacht.
Der
Wetterbericht
in
der
Zeit
ist
ziemlich
variabel.
Sonne,
Wolken
und
Regen
werden
recht
verlässlich
vorhergesagt.
Allerdings
ist
der
Windbericht
nur
wenig
genau.
Es
ist
zwar
richtig,
wenn
viel
Wind
vorher
gesagt
wird,
aber
mal
sind
50
km/h
für
den
nächsten
Tag
im
Forecast
und
es
kommt
wenig
Wind
und
dann
ist
tatsächlich
auch
mal
von
Böen
100
km/h
die Rede und es kommt viel weniger Wind.
Am
Freitag
verabschieden
wir
Beate
und
Frank
an
einem
Tag
mit
Dauerregen.
Am
Samstag
geht
es
sehr
früh
los
bei
strahlend
blauem
Himmel
und
Wärme.
Am
Morgen
begrüßen
uns
noch
die
Nebelgeister
auf
der
Rhone,
an
der
einzigen
verbleibenden
Rhoneschleuse
warten
wir
allerdings
1
Stunde.
Wir
wollen
in
einem
Rutsch
ins
Mittelmeer,
da
unterwegs
keine
Anlegemöglichkeiten
existieren.
Die
einigen
Häfen
sind
etwa
20
km
südlich
von
Avignon,
also
viel
zu
nah.
Außerdem
sehen wir einen neuen Hafen, der überhaupt noch nicht eingezeichnet ist.
Unterwegs
auf
der
Rhone
kommt
ein
sehr
seltsames
Phänomen
vor.
Der
starke
Mistral
der
letzten
Tage
hat
sehr
viel
Seerosen
aus
dem
Boden
gerupft
und
diese
treiben
nun
immer
wieder
auf
dem
Fluss.
Sowohl
von
den
Seerosen,
als
auch
von
der
Wasseroberfläche
(so
scheint
es
jedenfalls)
sind
meterlange
Spinnweben
zu
sehen.
Diese
scheinen
über
dem
Wasser
zu
schweben
und
fliegen
neben
und
über
dem
Schiff.
Nach
einiger
Zeit
ist
das
ganze
Schiff
voll
mit
Spinnweben,
die wir immer wieder mit dem Besen beseitigen.
Zwischen
Rhone
und
Mittelmeer
gibt
es
in
Port
St.
Louis
noch
eine
Verbindungsschleuse,
die
allerdings
nur
alle
3
Stunden
zu
festen
Zeiten
öffnet.
Wir
schaffen
die
4
Uhr
Schleusung
nicht
und
gehen
dann
erst
um
7
durch.
Wir
legen
in
Port
St.
Louis
an,
unserem
Endpunkt
für
dieses
Jahr.
Wir
tauschen
das
Süsswasser
mit
dem
Salzwasser
des
Mittelmeeres
unterm
Kiel.
Tolles
Gefühl.
Gleichzeitig
aber
auch
irgendwie
seltsam,
den
Endpunkt
der
Planung
von
2
Jahren
und
einem
Jahr
Reise zu erreichen, auch wenn wir wissen, dass es jetzt erst richtig los geht.
Statistik der Reise und Zusammenfassung:
Gesamtstrecke nach GPS: 726 Seemeilen oder 1328 km
Anzahl der Schleusen 223 !
Maximale Geschwindigkeit 8 kn, Durchschnitt in Fahrt 4 kn, Gesamtdurchschnitt 3 kn.
226
Motorstunden
bei
einer
Reisezeit
vom
17.6.
bis
15.10.2016,
also
4
Monate.
Wir
haben
uns
tatsächlich
gut
Zeit
gelassen, schließlich geht das auch in 4 Wochen.
Gesamtverbrauch
Diesel
460
Liter,
macht
2,03
Liter
pro
Stunde.
Nicht
schlecht,
aber
normalerweise
braucht
unser
Diesel
2,5 Liter / Stunde. Der niedrige Verbrauch ist wohl durch die Wartezeiten vor und in den Schleusen zu erklären.
Die
Masten
wurden
professionell
von
van
Wetering
nach
Südfrankreich
transportiert,
Wir
bauen
die
Masten
zusammen
und
erneuern
einige
Teile,
wie
Funkantenne
und
Decksbeleuchtung.
Die
Masten
werden
sehr
professionell
gesetzt,
ohne
einen
kleinen
Kratzer.
Wir
haben
wieder
ein
Segelboot,
allerdings
noch
ohne
Segel.
Ein
paar
Tage
später
wird
Beligou
raus
geholt.
Trotz
der
vielen
Sandbänke
in
den
Kanälen
und
der
gerammten
Baumstämme
ist
lediglich
das
Antifouling
im
Kielbereich
abgeschabt.
Erstaunlich.
Tja
-
und
so
machen
wir
erst
einmal
alles
winterfest
und
weiter
geht
es im nächsten Jahr.