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Kanalfahrt von Südfrankreich nach Holland.
Nach dem Bootskauf haben wir Beligou in Südfrankreich für ein Jahr aufs Trockene gelegt, um
in der nachfolgenden Saison die weitere Überführung durchzuführen. Petra war in diesem Jahr
mit Jenny (Shorty) schwanger. Daher haben wir die Masten auf Deck gelegt und uns
entschlossen über Rhone, Kanäle und Maas nach Holland zu fahren. Auf der Fahrt sind in
Südfrankreich Rita und Jürgen, die Eltern von Petra zugestiegen. Nach einer Woche gehen sie
von Bord und Andreas' Eltern, Margita und Heinz kommen für eine Woche an Bord. In diesem
Bericht habe ich versucht das Logbuch halbwegs wiederzugeben.
Statistik:
Fahrt von Martigues in Südfrankreich nach Roermond in Holland
vom 22.5.1992 bis 22.6.1992
Insgesamt 233 Motorstunden
Wir haben 220 Schleusen passiert.
Durchschnittliche Fahrtzeit 8,3 Stunden am Tag.
Verbrauch ca. 450 Liter Diesel.
Etwa 2 Liter Diesel pro Stunde.
Samstag 22.5.1992
Erster Tag in Südfrankreich
Rita, Janine und Petra sind schon seit einer Woche in Martigues auf dem Boot und seit 3
Tagen schlechtes Wetter ! Das Boot wird planmäßig um 14:00 Uhr ohne Probleme ins Wasser
gesetzt. Der Kran zeigt 15 Tonnen. Die Grenze für den Kran ist gerade erreicht. Wir fahren
los und der Motor wird heiß. Als wir angelegt haben ist alles wieder in Ordnung. Offenbar
ein verklemmtes Ventil. Wir kreuzen die Bucht von Martigues wobei es Rita sehr schlecht
geht. Sie ist schwer seekrank und will nie wieder auf ein Segelboot. Abends Anlegen im
Mastlegehafen.
Sonntag 23.5.1992
Gewitter
kühl
NW 8
Mastlegen
Sturm im Hafen ! Immer noch schlechtes Wetter (in Südfrankreich). Alles ist auf Mastlegen
vorbereitet aber die Box ist besetzt. Bei dem Wind ist nicht an einen Wechsel zu denken. Am
Nachmittag noch zusätzlich Regen. Scheiße. Immer noch schlechtes Wetter. Abends macht der
liebe Gott sogar noch das Licht an und aus und schimpft. Gegen 17:00 läßt der Wind
plötzlich nach. In einer Blitzaktion gehen wir in die Box und nehmen die Masten runter.
Scheißgefühl oben im Mast in 13.5 m Höhe das Verbindungsstag zu lösen. Wegen Gewitter
bleiben wir in der Box liegen. Hat insgesamt nur 270 FF gekostet. Gar nicht so schlecht.
Nur das Wetter ist Mist.
Montag 24.5.1992
Sonnig
Von Martigues nach Arles
10:20 Uhr erste Schleuse passiert. Wir sind endlich in der Rhone. Dickes Berufschiff vor
uns in der Schleuse. Wir krachen an die Mauer und haben schnell Schrammen. Scheiße. Dennoch
! Sonne, Rhone und gute Laune. Abfahrt 323 km Rhone. Jürgen angelt. 16:30 Anlegen in Arles.
Dienstag 25.5.1992
1028 mbar
Sonnig
E 1-2
Von Arles nach Avignon
Abgelegt um 7:40 Uhr ! Erste große Schleuse Beauchaire um 12:30 Uhr mit anfänglichen
Schwierigkeiten passiert. Vor der Schleuse lange Zeit ziemlich starke Strömung. Leichte
Wasserspritzer an Schraubenwelle. Will ich mit Fett abdichten. Ansonsten arbeitet der
Diesel super. 15:45 Uhr Anlegen in Avignon bei Strom gegen Wind aber okay. 40 Liter Diesel
aus Kanister nachgefüllt.
Mittwoch 26.5.1992
1021 mbar
bewölkt trocken
4, in Böen 5
Von Avignon nach Viviers
Gegen 9:30 Uhr Anlegen vor Schleuse Avignon mit Wartezeit. Schraubenwelle scheint auch ohne
Bewegung zu tropfen. Fett hat offenbar nicht viel gebracht. 10:15 Uhr Schleuse Avignon
verlassen. Wellendichtung tropft jetzt nicht ?! Vielleicht läuft sie aus wenn man steht und
füllt sich erst nach einiger Zeit. Wir werden sehen. Ruderschaft tropft. Schrauben am Kopf
waren lose, ebenso am Steuerseilblock. Alles nachgezogen und dicht. 12:45 Uhr Einfahrt in
Schleuse Caderousse ohne Wartezeit weil ein Berufschiff raus kam. 13:00 Schleuse wieder
verlassen. 16:30 Uhr Schleuse Bollene Einfahrt. 23 Meter Hubhöhe !! Die gigantischste
Schleuse die ich kenne. 16:45 Uhr wieder raus und weiter. Wollte wieder 40 l Diesel
nachfüllen aber nach 30 war voll. Also 27 Stunden mit 70 Liter Diesel -- etwas mehr als 2
Liter pro Stunde. 20:00 Uhr Anlegen in Viviers.
Bootsurlaub ist herrlich, nach dem Anlegen freuen wir uns alle fünf auf
Schnibbelkartoffeln. Gas ist leer. Müssen Stunden auf Essen warten. HUNGER !
Viviers ist ein schnuckeliger kleiner Ort. Abends mit Engländern noch auf dem Marktplatz
gesessen.
Donnerstag 27.5.1992
1021->1014 mbar
Sonnig
Süd 6
Von Viviers nach Valence
Ablegen 08:00 Uhr. Schleuse Chateauneauf um 9:00 Uhr passiert. Schleuse Logis Neuf um 13:00
passiert. 17:30 Anlegen in Valence. Erst am Anlegen geguckt aber zu viele Wellen. Dann im
Sporthafen in kleiner Box bei starkem Wind angelegt. Immer noch kein Gas. Weit gelaufen bis
Supermarkt aber kein Gas.
Freitag 28.5.1992
1014 mbar
regnerisch
Valence
Den ganzen Tag in Valence gelegen. Heute morgen gab es endlich Gas. Den 40 kg Behälter auf
dem Karren hinter dem Fahrrad hergezogen. Dann zum Baguette kaufen. Bei Rückkehr hat Jürgen
sein Geld verloren. 560.-- DM oder so ähnlich. Geld gesucht. Stimmung am Ende. Fahrkarten
für Rita und Jürgen gekauft. Lebensmittel etc für mehrere Tage jetzt auch an Bord.
Samstag 30.5.1992
1015-1011 mbar
Regen, Gewitter.
Von Valence nach Les Roches de Condrien
8:00 Ablegen in Valence.
Schleuse Bourg-de-Valence um 9:15 verlassen. Schleuse Gervans
um 12:00 passiert. Koch unterwegs zum Herd. Schleuse Sablons
um 15:30 passiert. Starke Strömung in der Schleuse. Ein
Fender ist geplatzt und der Skipper hat sich den Fuß
gequetscht, wird mit Cognac behandelt. Abends Kaninchen in der
Pfanne, wird auch mit Cognac behandelt.
18:00 Uhr Anlegen in Les Roches de Condrien in Gewitteregen. 5
Minuten eher angelegt und wir wären trocken geblieben. Abends
mit
Eltern telefoniert. Vater sagt, bei Dijon Hagel und
Überschwemmung. Na
toll !!
Sonntag 31.5.1992
1007 mbar
regnerisch
neuer Tiefstand
Süd 6
Les Roches de Condrien nach Nautic 69
Wetter beschissen. Ablegen 09:00 Uhr. Schleuse Vaugris um 10:45 passiert. 12:15 Anlegen an
Kohlenkai zum Mittagessen bei km 22. 16:00 Schleuse Pierre Beute passiert (letzte
Rhoneschleuse). 18:45 erste Schleuse in der Soanne passiert. 19:30 Uhr festmachen in Nautic
69, km 23. Der Unterschied zwischen Rhone und Soanne tut gut. Die Soanne ist klein und
schön. Petra kocht Shrimps und Calamares. Super.
Montag 1.6.1992
1005-1003 mbar
sonnig
Nord
neuer Tiefstand
Nautic 69 nach Macon
Ablegen 7:00 Uhr !!! Gegen 17:00 Uhr Anlegen in Macon an einem Lastkahn, da der Kai überall
zu flach ist. Abends noch starkes Gewitter nach Hamburger und Pommes.
Dienstag 2.6.1992
1001 mbar
regnerisch
West 7-8
neuer Rekord
Macon nach Chalon s.Soanne.
Heute nur Eintragungen von Petra.
9:30 Ablegen in Macon. 15:00 Schleuse Osmes mit einem Motzknochen verlassen. Flüchte ins
Bett. Suche Rotstift und Kalender, der Skipper hat mich gelobt! Sturm aus West am
Nachmittag.
Mittwoch 3.6.1992
1009 mbar
bewölkt
West 2-3
Chalon s.S. nach Seurre
Es ist kälter geworden. 12:30 Ablegen in Chalon s.S., vorher noch einen Stadtbummel
gemacht. Sehr schöne Stadt. Und lecker diniert -- echt amerikanisch bei McDonalds. Schleuse
Ecuelles um 16:45 passiert. Schleuse Seurre um 17:30 passiert. Es gießt in Strömen. 19:15
Anlegen bei strömenden Regen an Ladekai.
Donnerstag 4.6.1992
1008-1005 mbar, so lala
Seurre nach Vieux Moulin
Ablegen 9:15 Uhr. 10:30-11:00 Pause in St. Jean de Losné. 12:00 Flachlandtiroler mit
Motorboot von Sandbank gezogen. 13:15 Schleuse passiert, nur 9 km für Petra zum
Mittagsschlaf. 18:00 Anlegen an Waldrestaurant Vieux Moulin.
Freitag 5.6.1992
1004 mbar
sonnig bewölkt.
Vieux Moulin nach Gray
Ablegen 10:00 Uhr. Nachts nur Regen. 11:30 Uhr erste Schleuse Apremont 17. 13:00 Schleuse
Gray. 13:30 Anlegen in Gray. Eltern sind abends nach langer und teurer Taxifahrt
angekommen. Wir liegen im Charterhafen mit 'ner Menge Schiffe um uns herum.
Samstag 6.6.1992
1006 mbar
Nieselregen
Gray nach Port s.S.
Ablegen 8:30 Uhr. Nieselregen und alles grau. 9:00 Uhr Schleuse 15 passiert. Eltern werden
gelobt. 10:10 Schleuse 14; 11:30 Schleuse 13. 11:50 Tunnel passiert. 12:45 Schleuse 12
passiert. Heinz hat gekurbelt und geöffnet. Wir haben erst später gesehen, daß von 12-13
Uhr Mittag ist. 13:30 Uhr erste automatische Schleuse 11 passiert. 14:00 Schleuse Soing 10
passier (automatisch). 15:15 Uhr Schleuse Rupt9 (automatisch). 16:00 Uhr Schleuse Rupt8
(manuell) vor Tunnel. 16:30 und 17:10 Schleusen passiert. 18:00 Anlegen in Port sur Soanne
nach 13 Schleusen.
Sonntag 7.6.1992
1002-999 mbar, neuer Tiefstand
sonnig.
Port s.S. nach Schleuse Gray
Ablegen 9:30 Uhr. Sonnig blauer Himmel und etwas Nebel. 10:30 Schleuse Conflady 4 passiert.
Seit 3 Schleusen Probleme mit der Achterleine. 12:00 Schleuse 3 und 13:15 Schleuse 2
passiert. 14:00 Schleuse Ormay 1 passiert, letzte Soanne Schleuse. 15:00 Anlegen vor
Schleuse Gray. Schönes sonniges und warmes Pfingstwetter. Lange draußen gesessen und
gegrillt und getrunken und geredet. Wieder eine Karte beendet. Wir verlassen die Soanne.
Montag 8.6.1992
995-991 mbar, neuer Tiefstand regnerisch.
Schleuse Gray nach Fontenoy.
Ablegen 7:15 Uhr !! Erste Schleuse Corre 46 um 7:20 Uhr. 45 Pause für Sprit
holen. 80 Liter nachgefüllt. 8:51 Schleuse Vougecourt 45; 9:15 V44; 9:30
V43; 10:15 V42; 11:00 V41. Sitzen neben Peniche gut auf Schlick fest. Mit
vereinter Anstrengung wieder frei. 11:15 Vougecourt 40, 11:30 V39; 12:15
V38; 12:30 Ankern vor V37 und warten. Danach Probleme beim Anwerfen des
Motors. 13:10 Schleuse 37; 13:30 36; 14:15 35. 14:30 Anlegen in Fontenoy.
Heute geht es nicht weiter! Wir haben uns für morgen angemeldet. 11
Schleusen auf 22 km. Abends Essen in uriger Kneipe mit anderen Franzosen bei
nur einem Gericht, aber super.
Dienstag 9.6.1992
992-982 mbar grau und diesig.
Fontenoy nach Schleuse 1
Ablegen 5:30 Uhr !! Start bei Schleuse 34. Nach Schleuse 14 gegen 13:00 Uhr eine halbe
Stunde Mittagspause. Anlegen nach Schleuse 1 gegen 18:30 Uhr. 11.5 Stunden und 34
Schleusen. Die großen Pötte und Untiefen rauben mir den Nerv. Direkt in einer Kurve kommt
eine Peniche. Mutter am Motzen wegen Liegeplatz, Parkplatz an der Autobahn. Am Abend neuer
Rekord - 982 mbar.
Mittwoch 10.6.1992
982-991 mbar blauer Himmel.
kalt
Schleuse 1 nach Thaon s.U.
Ablegen 9:00 Uhr. ab ca. 10:00 Uhr liegen wir in Schleuse 1 fest; haben uns falsch
angemeldet. Um 11:30 Uhr geht es los. Eine halbe Stunde Mittag. Bis 15:30 Uhr gefahren nach
Thaon s.U. ca. 13 km und 19 Schleusen abwärts. Abwärts ist sehr bequem, fast langweilig.
dicken Fender verloren (Luft weg). Barometer steigt. Den ganzen Tag sonnig und schön. Wenig
Versorgung im Ort. Wollten Essen gehen aber ging nicht. Kein Restaurant gefunden.
Donnerstag 11.6.1992
988-1000 mbar bewölkt bis sonnig
kalt
Thaon s.U. nach Schleuse 45
Ablegen 8:00 Uhr. 12:25 Uhr Stop vor Schleuse. Kühlwasserzuleitung zum Motor verstopft.
Andi bekommt die Leitung wieder frei. 19:30 Uhr Anlegen nach Schluse 45. Insgesamt 26
Schleusen und 52 km. Schöner sonniger Tag aber nach 11.5 Stunden sind alle fertig. Für
Mutter und Vater FINI. Sehr schöne Reise. Danke.
Freitag 12.6.1992
1001 mbar, bewölkt bis sonnig
kalt
Leichter SE
Schleuse 45 nach Void.
Ablegen 8:30 Uhr. Eltern -- Hilfe wir kommen nicht von Bord. Panik.
In Maron angelegt und Eltern mit Taxi abgeliefert. Ca. 1 Std Pause.
Kann kaum arbeiten, weil ich pausenlos überlege welches Trinkgeld für ca.
100 Schleusen üblich ist. Kommentar von Petra. Ab jetzt nur noch wir
drei.
Gegen 20:00 Uhr Anlegen in Void. Umweg aber wir müssen eine Vignette
haben. Haben alle Automatikschleusen aufwärts gepackt bei Gewitter und
Sturzregen. Sehr miese Poller in lezter Schleuse. Petra hält sich tapfer
aber es fällt ihr schwer mit Shorty im Bauch. Eine Peniche beim Überholen
auf
Schlamm gedrängt. Der hat geflucht.
Samstag 13.6.1992
1003 mbar, bewölkt bis sonnig
Void nach St. Mihel.
Ablegen 9:45 Uhr. 10 Schleusen, klappt gut. Eine Schleuse habe ich allein gemacht um Petra
Ruhe zu geben. Auf dem Kanal Marne - Rhein 3 (!) Penichen auf 10 km. Auf dem Canal de'l Est
keine. Es klappt gut, der Kanal ist relativ breit. Heute schon wieder duschen, nach einer
Woche.
Sonntag 14.6.1992
1011-1018 mbar, sonnig
St. Mihel nach Sivry.
Ablegen 8:15 Uhr. Gegen Mittag aus vollem Tempo auf Sandbank fest. Kommen alleine frei.
Sehr kleine Fahrrinne bei Verdun. Wollen im Hafen von Cousenvoye anlegen aber zu flach.
Wollen in einer Einbuchtung bei Sivry anlegen. Zu flach ! Liegen im Fahrwasserand bei Sivry
ca. 1.5 Meter vom Ufer weg. 14 Schleusen und 65 km. Sehr warmer und sonniger Tag.
Kühlwasserschlauch kaputt, gekürzt und angebaut.
Montag 15.6.1992
1016-1018 mbar, sonnig
warm
Sivry nach Monzon
Ablegen 8:00 Uhr. Anlegen 15:30 Uhr in Monzon. Endlich mal ein Hafen mit genug Tiefe. 50 km
und 10 Schleusen. Ein herrlicher, schneller und warmer Fahrtag.
Dienstag 16.6.1992
1014-1019 mbar, sonnig
warm
Ab Mittag NW 6
Monzon nach Charleville-Mezieres.
Ablegen 8:00 Uhr. In Einfahrt nach Charleville auf Steine gefahren, trotz Loten. Etwas die
Fahrrinne verlassen. Schwerstes Aufsetzen bis jetzt. Wir werden sehen, was das
Unterwasserschiff hat. Gesamt 40 km und 8 Schleusen. Heute die ersten beiden Penichen im
Nordkanal, aber alles sehr breit und unproblematisch.
Mittwoch 17.6.1992
1021-1027 mbar, sonnig
kalt
NW 3
Charleville-Mezieres nach Givet.
Ablegen 8:00 Uhr. Wir haben es bis zur Belgischen Grenze
geschafft. Bei Schleuse 55 wurden wir von eine Peniche
gerammt. Zu wenig Platz und Tiefe. An letzter Schleuse
57/58 mussten wir lange auf eine Peniche warten. Wiederum
aufgesessen als Wasser fehlte. Dann musste endlich eine
Peniche auf uns warten als wir den Tunnel durchquerten. 76
km und 16 Schleusen.
Donnerstag 18.6.1992 1025 mbar grauer Himmer
kalt
Windig
Givet nach Namur.
Ablegen 9:30 Uhr. Seit 7 Wochen verheiratet. 10:30 wir sind in Belgien ohne Probleme. Haben
75 l Diesel getankt. An erster Schleuse festgestellt, daß eine Schraube an der
Antriebswelle abgebochen ist. Schrauben schlagen stark mit 0.5 mm Spiel. Mit Filamenttape
versucht zu reparieren. Mehr schlecht als recht. Nur noch wenige Kilometer und jetzt das !
Hoffentlich schaffen wir es. 49 km und 11 Schleusen.
Freitag 19.6.1992
1022-1025 mbar, grauer Himmer, Regen
kalt
Namur nach Liege.
Ablegen 8:30 Uhr. Noch mehr Filament gewickelt. 18:00 Uhr Anlegen im Jachthafen von
Lüttich. Der Antrieb schein zu halten. Noch 73 km Werden wir hoffentlich schaffen.
Samstag 20.6.1992
1025 mbar, grauer Himmer, Regen
kalt
Liege nach Maastricht.
Ablegen 9:30 Uhr.
Petra: 11:53. Wir sind gerade im Begriff Belgien zu verlassen, ohne Leonidas an Bord zu
haben. Der Frust und die Fresslust breiten sich bei der Bordfrau aus. Vom Skipper keine
Hilfe in Sicht. Bordsfrau überlegt ob sie in Streik tritt. Ernsthafte Gefahr !!
Erst Anlegen im Yachthafen Maastricht, dann im Stadthafen weil 50 Jahre Hafenfest und der
Yachthafen voll ist. Erst sehr sauer, aber jetzt schön. Wir gehen nie mehr in den
Yachthafen Maastricht. Anlegen 14:00 Uhr. Eine Schleuse, aber immerhin 14.5 Meter ohne
Schwimmpoller. Wir sind in Holland.
Sonntag 21.6.1992
1026-1037 mbar, grauer Himmer, Regen, kalt
Liege nach Roermond.
Ablegen 9:00 Uhr. Letzte Nach Regen und Gewitter. Morgens immer noch
Regen und grau. Wir beschließen weiter zu fahren bei dem Wetter. 14:30 Anlegen bei
Kreckelberg Nautic in Roermond. Wir haben es geschafft.
Montag 22.6.1992
Roermond.
Wir müssen bis gegen Mittag warten, bis wir raus können. Erst werden die Masten abgenommen
und separat abgelegt. Bei der Einfahrt in der Slipanleger gebe ich Gas statt zu Bremsen.
Neue Kratzer und den rechten Handlauf abgerissen. Mist ! An der Welle und den Lagern ist
Nichts, nur unheimlich viel Spiel. Es geht los mit dem Arbeiten. Petra freut sich schon
drauf !
Nun - ja. Und in diesem Jahr 2016 wollen wir das ganze wiederholen,
alledings in anderer Richtung und ohne Masten. Na, mal sehen.
In den kleinen und engen Schleusen im Kanal. Aber die
Selbstbedienung ist immer wieder ein Erlebnis.
Manchmal müssen auch einfache
Hindernisse beseitigt werden.