Auf geht‘s ins neue Jahr 2020
Und wieder eine neues Jahr auf das wir uns mega freuen. Ist gar nicht so einfach zu schreiben, ohne übertrieben zu wirken, aber wir leben den
ganzen Sommer nun mal da, wo viele nur ein paar Wochen (oder weniger) Urlaub machen. Welch ein Luxus und welch ein verwirklichter Traum.
Im letzten Winter (und auch davor in der Toscana) hat Beligou eine ganze Menge Wind im Winter erfahren. So ein Stahlschiff hält schon eine
ganze Menge aus, auch wenn man ständig beim Rost hinter her sein muss. Aber wir haben ja jetzt genug Zeit dafür. Wohl wissend, haben wir
ausreichend Leinen und (viel wichtiger) stabile Ruckdämpfer angebracht und wir bekommen regelmäßig Videos von Beligou bei halt VIEL Wind.
Das alles gibt eine ganze Menge Sicherheit - für uns ist Beligou halt nicht nur ein versichertes Fahrzeug (auch wenn unsere Versicherung sehr
gut ist), sondern unser Wohn- und Segelort im Sommer. Wir haben da irgendwie eine andere Beziehung zu Beligou als andere zu ihren
Schiffen.
Und auch in diesem Jahr muss der Geldbeutel ganz schön leiden unter den neuen Anschaffungen. Ein neuer Herd muss her, der alte geht zwar
durchaus noch, aber Korrosion am Brenner und einige Macken bewegen uns zur Neuanschaffung. Für das Achterdeck lassen wir ein
Sonnensegel anfertigen und auch für die Luken werden Abdeckungen genäht. Außerdem wollen wir unsere „Kinderkabine“ neu verkleiden. Die
entsprechenden Stoffe haben wir natürlich auch ausgesucht und gekauft. Der Rest sind, wie immer, viele Kleinigkeiten. Und endlich haben wir
nun auch eine Teufelkralle angeschafft, um die Ankerwinde zu entlasten, während wir vor Anker liegen. Der Wagen wird auf jeden Fall mal
wieder voll werden!
Auch in Coronazeiten kann man viel unternehmen, aber eben in Deutschland
Tja, Corona ist in aller Munde und auch wir sind denn nun betroffen - nicht real mit einer Infektion, zum Glück.
Aber ganz Italien ist gesperrt und wir sind natürlich auch in Kontakt mit den lokalen Leuten im Hafen. Es herrscht Ausgangssperre und diese
wird auch sehr genau kontrolliert von den Carabinieri. Also verschieben wir erst einmal unseren Fährtermin auf unbestimmte Zeit, vielleicht
Ende April, und lagern alle Einkäufe ein. Immerhin haben wir ausreichend Zeit, um aktiv an Teilen zu werden. So werden die Bodenroste der
Toilette aus Teakholz geschliffen und geölt, eine neue Aussenküche zusammen geschraubt etc etc.
Und wir nutzen die Zeit für leckere Menü‘s und sonstige Aktivitäten. Leider ist unser geliebtes Sportstudio mit Sauna auch geschlossen, aber
eine Terasse eignet sich ja auch zum Sport.
Wie bereits geschrieben, wissen wir noch nicht genau, wann wir wieder nach Sardinien zurückkehren können. Aber die verheerende Situation in
Italien wird uns in zahlreichen Telefonaten und Apps mit Freunden in Sardinien bewusst. Gerade die Sarden und auch Italiener sind ja mit ihrer
Mentalität besonders betroffen. Wie wir ja auch schon oft geschrieben haben. sind die Kommunikation und der persönliche Kontakt ungemein
wichtig für die Sarden und normaler Teil des täglichen Lebens. Daher ist es natürlich klar, dass die tagelange Isolation eine wahre Qual sein
muss und wahrscheinlich auch recht häufig nicht wirklich eingehalten wird. Insbesondere im Moment hier in Deutschland fäält der Unterschied
sehr auf. Die Deutschen sind meist sehr diszipliniert und halten Abstand und halten sich (weitgehend) an die aktuellen Gebote, auch eine
Einschränkung in Kontakten und Kommunikation fällt hierzulande schon leichter, vom Naturell her.
Also verbringen wir die Zeit mit Radfahren in heimischen Regionen und lernen ganz neue Stadtteile und Strassen kennen. Hier hilft natürlich
auch das tolle Sommerwetter in Deutschland, es ist warm, sonnig und trocken. WIr fahren auch die deutsche Fährstrasse ab, allerdings nur mit
dem Auto und nicht (wie empfohlen und auch schöner) mit dem Fahrrad. Bei der Fährstrasse fährt man entlang der Oste und des Nord-
Ostseekanals und überquert beides mit verschiedenen Fähren, von handbetriebener Fähre, Schwebefähren, historischen Fähren und auch
neuen Typen. Ein tolles Erlebnis, alledings wahrscheinlich recht voll im Sommer. Gute Information über die Fährstrasse findet Ihr hier. Zum
Start der Matjessaison Anfang Juni müssen wir natürlich auch nach Holland. Wir planen mal auf Rotterdam, weil wir die Spektakuläre Markthalle
besichtigen wollen. Als wir Beligou noch in Holland hatten, haben wir den Start der Matjessaison natürlich nie verpasst. Aber in den letzten 3
Jahre war dies natürlich nicht möglich. So hat die Reisebeschränkung natürlich auch mal etwas positives.
Test