Besucher
2018

September 

Blog

Bestes Segelwetter an der Costa Smeralda. Und langsam wird es auch leerer, insbesondere die Motorboot verschwinden. Wir haben einige Besucher an Bord, mit denen wir die Zeit unter Segeln, badend oder relaxend verbringen.
Posted: September
Langsam wird die Costa Smeralda leerer.

Viele Besucher an Bord.

Der September ist geprägt von sonnig-heißem Wetter an der Costa Smeralda und wechselhaftem Wetter weiter südlich auf Sardinien. Für uns bedeutet September allerdings viele Besucher. Ende August - September kommt unsere Tochter Janine kurzfristig zu uns. Wir verbringen die Woche mit Segeln, Baden, Tauchen und Relaxen. Das Wasser wird immer wärmer und lädt zum Ankern und Baden ein. Dabei bevorzugen wir die Bucht von Aranci, weil dort relativ wenig Motorboote stören. Etwas weiter draußen verfolgen wir eine ganze Zeit lang eine Schule von Delphinen, die neben Beligou anfangen zu springen.In Nuoro besuchen wir den Palio und abends das Volksfest mit fantasievollen Masken und Kostümen. Dann haben wir ein paar Tage Zeit für uns, bis Rita, Petra‘s Mutter zu uns kommt. Rita wohnt im Hotel in Olbia und wir fahren mit dem Wagen zu verschiedenen Lokalitäten, Bergorten, Porto Cervo und und und…. Wir verbringen natürlich auch einige Zeit am Strand. Inzwischen wird die Costa Smeralda leer. Wie auch letztes Jahr in der Toskana, werden auch hier der Strand und die Ankerplätze leer. Es sind kaum noch Motorboote unterwegs und wir wundern uns über die vielen Segler, die plötzlich hier auftauchen. Es macht Spass, hier wieder zu segeln ! Nach dem Rückflug von Rita haben wir einige wenige Tage wieder für uns und schon sind Heike und Otti an Bord. Bedingt durch Flugausfälle bei Easyjet kommen die Beiden erst um 03:00 Uhr nachts an. Für die Beiden ist dies ein ordentliches Abenteuer. Beide waren noch nie auf einem Segelboot oder mussten mit dem begrenzten Platz auskommen. Aber es funktioniert gut. Otti übt seine Kochkünste in der vergleichsweise kleinen Bordküche aus. Wir segeln einige Male in der Bucht vor Portisco und endlich fangen wir auch mal wieder einen Thunfisch, wenn auch ziemlich klein, aber als Fischtartar sehr lecker. Ein Loch in der Brotverpackung und schwarze Hinterlassenschaften zeugen von weiteren Bewohnern an Bord. Per Falle und Klebepads können wir schließlich 2 Mäuse „entsorgen“. Die Hafenbehörde reagiert auch umgehend und bringt überall Köder und Fallen an. Dennoch freunden wir uns mit den streunenden Katzen an, in der Hoffnung, dass diese die Mäuse fernhalten oder verspeisen. Bei denen finden auch die Thunfischreste regen Anklang, Auch mit Heike und Otti fahren wir etwas durch die Gegend, gehen baden und genießen die Zeit. Und schließlich sind wir wieder allein und es ist auch keine weiterer Besuch für dieses Jahr angesagt, hoffentlich auch kein Ungeziefer.    
Zitat von Janine: „Auch wenn irgendwann noch Geld übrig ist, will ich gar nichts erben. Ich möchte nur Eure Lebenseinstellung  erben.“

Oktober 

Blog

Wir feiern Andi‘s 60ten mit einer Rundreise um Sardinien und haben tolle B&Bs gebucht. Es wird eine tolle kurze Woche, bevor wir noch ein bisschen Segeln, Fische fangen und Beligou winterfertig machen. Es wird immer ruhiger, viele motten ihr Boot ein und Restaurants und Supermärkte schließen. Ein tolles Absegeln beendet (leider) das Segeljahr 2018, dass wir so mit dem (Dauer)stopp in Sardinien gar nicht geplant hatten. Aber wir fühlen uns toll damit. Der Rückweg führt uns über Alba und in diesem Jahr sind die Trüffel sehr duftig und relativ gross.
Posted: Oktober
Es wird leer um uns und die Fische kommen wieder.

Geburtstag, letztes Segeln und Feste.

Andreas‘ 60ter Geburtstag steht an. Wir haben schon vor einiger Zeit beschlossen, diesen mit einer Rundfahrt auf Sardinien zu begehen. Die Rundfahrt wird allerdings mit dem Auto passieren und so haben wir bereits vor einigen Wochen B&Bs passend in den Innenstädten gebucht. Zunächst fahren wir gemütlich die Ostküste herunter bis nach Tortoli und Arbatax. Mitten im Feld haben wir ein B&B Villa Thanit gebucht. Bis auf ein anderes Pärchen sind wir die einzigen Gäste, viel mehr passen hier auch gar nicht rein. Ein sehr liebevoll eingerichtetes Haus, tolle Zimmer und direkt davor ein einladender Garten, in dem auch das Frühstück eingenommen wird. Die Kommunikation von Seiten des Wirts wird per Google Translator gestartet, leider verstehen wir es zunächst nicht. Er hatte Russisch eingeschaltet. Schade, dass wir hier nur eine sehr ruhige Nacht lang bleiben. Wir wollten eigentlich in der Fischereikooperative Arbatax essen, aber leider sind wir zu spät dran. Machen die Restaurants in Sardinien gewöhnlich erst um 20:00 Uhr auf, macht die Kooperative bereits um 18:00 Uhr zu. Schließlich geht es nach Cagliari zum B&B Sardinia Home Design mitten in der Altstadt. Leider ist die Parksituation in Cagliari nicht ganz einfach und wir waren uns auch nicht bewusst, dass Cagliari auf Bergen gebaut ist, als Stadt am Meer ! So schleppen wir unser Gepäck 100 Stufen rauf und 100 Stufen runter 2 x zum B&B - nass geschwitzt. Aber dennoch - das B&B liegt mitten in der Altstadt und war einmal ein Stadtwohnung mit mehr als 4 Meter hohen Wänden. Neben den Zimmern gibt es einen Aufenthaltsraum mit Blick auf die Piazza, das Frühstück macht man sich selbst, ist aber alles im Kühlschrank und der Küche vorhanden. Wir besuchen die alte Markthalle, leider eine der wenigen auf Sardinien und staunen über die sehr günstigen Preise von Fisch und eigentlich auch allem anderen. Cagliari ist eine tolle quirlige Stadt mit vielen alten Gebäuden, Gassen und Kirchen. Nur … eben sehr hügelig und man geht ständig auf und ab. Nach einigen sportfreien Monaten gar nicht so schlecht für uns. Der nächste Morgen ist Andi‘s 60ter Geburtstag - hatten wir ja auch so geplant. Petra hat einen tollen Geschenktisch vorbereitet, fast alle Freunde und Verwandte melden sich im Laufe des Tages, wir feiern in der Stadt in schönen kleinen Lokalen und gehen Abends essen, nachdem unsere Wirtin nach Empfehlung eine Reservierung gemacht hatte. Ein toller Tag und am Abend fallen wir tot in die Betten. Am nächsten Morgen geht es weiter nach Alghero, aber auf dem Weg hat Petra noch Einiges geplant. Wir fahren in San Gavino von der Hauptstraße ab auf Schotterpisten. Ist unser Auto ja bereits gewohnt, aber warum haben wir uns eigentlich keinen Geländewagen geholt. Nach ein paar Kilometern Felder und Wiesen geht der Weg durch einen sehr tiefen Bach - hier weigere ich mich durch zu fahren. Wir würden mit Sicherheit im Wasser stecken bleiben. In dem Dorf suchen wir dann nach Verkaufsstellen von Safran, denn San Gavino gilt als Hochburg des besten Safrans. Wir werden auch fündig und kaufen ein und erfahren dabei, warum keine Safranblüten auf den Feldern zu sehen sind. Diese kommen erst Ende Oktober in voller Pracht zum Vorschein - wieder was gelernt. Von San Gavino geht es nach Cabras. Die Salzlagunen sind das Eldorado des Botarga, wir kaufen natürlich auch passend ein. Schließlich haben wir auch einige Aufträge aus Deutschland. In der hiesigen Kooperative wird eine Art Agritourismo angeboten, mit einem festen 5 Gänge Fischmenü. Lassen wir uns natürlich nicht entgehen, wir speisen mehr als 2 Stunden zum Mittag hervorragend. Wir fahren weiter nach Alghero. Im Gegensatz zur Ostküste empfinden wir diesen westlichen Teil von Sardinien schon fast als landschaftlich langweilig. In Alghero haben wir mitten in der Altstadt das Palazzzo Bolasco gebucht. Wir werden auch hier toll empfangen und kommen in ein großes, renoviertes Zimmer mit Blick auf den Yachthafen. Aber am besten gefällt uns der alte Gitteraufzug, mit dem man hier in den 2ten Stock kommt. In den Reiseführern und auch im Gespräch mit anderen Seglern wird Alghero hoch gelobt -- wir sind ein wenig enttäuscht. Die Altstadt ist sehr pittoresk, aber auch ungeheuer touristisch. Es reihen sich Pizzerien, Korallenläden und Andenkenläden aneinander und ausschließlich Touristen säumen die Strassen. Ein Bild, dass wir so von keiner sardischen Stadt bisher gesehen haben. Wir bleiben nur eine Nacht und besuchen am nächsten Tag die sehr schöne, wenn auch kleine Markthalle. Wir entscheiden uns für Kaninchen für den nächsten Tag. Auf dem Rückweg zu Beligou machen wir noch Halt in Sassari, durch Zufall landen wir hier bei einem Straßenfest und sind nur noch umgeben von Einheimischen. Welch ein Unterschied zu Alghero. Am Abend sind wir nach einer gelungenen und sehr schönen Rundreise wieder auf Beligou und in unseren eigenen Betten. Und so langsam neigt sich das Jahr dem Ende. Wir segeln für ein paar Tage nach Süden, ankern in der Bucht von Aranci und besuchen dort das Fischereifest. In der Bucht von Aranci beobachten wir mit dem Beiboot einige Delphinschulen, so viele haben wir hier noch nie gesehen. Sie zeigen sich auch durch Sprünge und wir haben fast den Eindruck, dass sie froh sind, dass nicht mehr so viele Schiffe, vor allem Motorboote mehr hier sind. In der Bucht von Aranci, vor Anker liegend, gelingt es mir auch zum ersten Mal, (hab ich vorher auch nicht probiert) eine ganze Menge Doraden (sehen jedenfalls so aus) zu fangen. Auf dem Rückweg kommt auch noch ein kleiner Thunfisch dazu. So gibt es Thunfischtartar und Fischsuppe aus Doraden ! Lecker. Im Herbst findet der Autunno in Barbagia statt, der Herbst in der Barbagia. Dies sollte man sich, nach unserer Meinung, nicht entgehen lassen. Einige Dörfer nehmen daran teil und trotz fast zwei Stunden Fahrzeit besuchen wir Orani und Lollove. Die Einheimischen öffnen ihre Türen und man kann in die Häuser und Gärten (sonst eigentlich das Allerheiligste) gehen und alles anschauen. Es werden selbst gemachte Speisen und Spezialitäten verkauft und das quirlige und teilweise mühsame Leben der Einheimischen wird sichtbar. Im Oktober findet nun auch unser Absegeln statt - bedingt durch das gute Wetter in Nordeuropa und das Hoch über Deutschland ist das Wetter hier deutlich wechselhafter. Mallorca säuft ab mit einigen Toten und auch in Cagliari wird eine Brücke weg geschwemmt. Wir suchen uns einen schönen Tag aus, fangen auch wieder mal einen (diesmal ansehnlichen) Thunfisch und lassen den Korken vom Cremant knallen. Nacheinander werden die Restaurants, Supermärkte und Kneipen um uns herum geschlossen. Ein Schiff nach dem anderen wird eingepackt, mit Winterfestmachern versehen und verlassen. Es kommen auch kaum noch Charterer und auch wir freuen uns so langsam auf Hilden. Tja, und so geht ein tolles Segeljahr 2018 vorbei, auch wenn wir mit etwas über 500 Meilen nur wenig gesegelt sind. Wir wussten zwar nicht, wohin wir in dieser gesamten Reise wollten, aber wir haben das Gefühl (vorerst) angekommen zu sein. Sardinien ist ein tolles Fleckchen Erde und wir haben hier noch viel zu sehen und zu erforschen. Am Wichtigsten, wesentlich besser Italienisch lernen, um uns mit den Einheimischen unterhalten zu können. Mal sehen, ob das gelingt. Wir nehmen die Nachtfähre und als wir die Kabine betreten, fühlen wir uns wie in die Jugendherbergszeiten zurückversetzt. Aber sauber und leise und einigermaßen gut geschlafen haben wir auch. Wie auch im letzten Jahr lassen wir uns die Trüffel nicht entgehen, nur diesmal in Alba zum Trüffelfest am Wochenende. Wir hatten bereits im April ein tolles B&B La Terrazza sulle Torri gebucht, fast mitten in der Stadt. Hier zeigt sich nun die gute Kehrseite des warmen Sommers in Deutschland. Die Gebiete um Alba haben ausreichend Feuchtigkeit abbekommen und die Trüffel sind sehr duftig, groß und auch verhältnismäßig preiswerter als im letzten Jahr. Insgesamt haben wir in diesem Jahr etwas mehr als magere 500 Seemeilen gemacht, aber die Gebiete um Elba, Korsika und natürlich Sardinien sehr genossen. Der Spritverbrauch lag auch unter dem Durchschnitt, da der Wind ausreichend und beständig blies und die Segel viel arbeiten mussten.
Herbst in Lollove

August Blog

Es wird voller und voller, sowohl in den Buchten, als auch im Hafen. In der schönen Bucht Cala di Volpe, in der wir im Juli recht allein gelegen haben, kann man jetzt über das Wasser laufen. Die Parkplätze, die zu den Stränden führen, sind hart umkämpft und tierisch voll. Na gut. Wir fahren mit dem Beiboot zu einer nahe gelegenen, kleinen Insel und gehen dort baden. Wir genießen die Bergdörfer - die Strassen dorthin und die Dörfer selbst sind leer. Die Feste dort werden fast nur von den Einheimischen gefeiert. Wir sind eigentlich ganz froh, dass wir unseren festen Liegeplatz haben und von hier aus agieren können. Ein bisschen können wir verstehen, warum einige Leute für Juli und August ihr Boot aus dem Wasser holen und nach Deutschland verschwinden.

Die Reichen und vermeindlich Schönen kommen

Der feste Liegeplatz in Portisco ist gar nicht so schlecht - wir segeln die Küste und Buchten ab, ankern im klaren, blauen Wasser und können jederzeit an einen festen Ort zurückkommen. Da haben wir unseren Wagen und können in die kühleren Bergdörfer fahren oder Sonstiges erleben. Und es wird langsam immer voller. Dabei ist es egal, ob riesige Schiffe vor Anker liegen oder ob „kleinere“ Schiffe im Hafen liegen. Wir googeln immer mal wieder die Kosten und Eigner der Schiffe, wobei die Baukosten fast durchweg im mehrere hundert Millionen Euro Bereich liegen. Unglaublich, dass private Personen soviel Geld haben können. Viel schlimmer finden wir den Aufstand bei den recht kleinen Motorbooten im Hafen. Da liegt am Steg gegenüber ein Motorboot von gerade einmal 15 Meter oder 20 Meter Länge, aber der Eigner selbst kann es nicht fahren, sondern braucht seinen eigenen Angestellten, der den A…. nachträgt. Ich nenne die immer nur Hochstapler - das haben wir so in keinem anderen Bereich des Mittelmeeres bisher gesehen. Hier ist wirklich mehr Schein, als Sein das aktuelle Motto. Leider sorgt diese „Selbstdarstellung“ auch zu einer ziemlichen Separierung. Kaum einer redet hier mit dem anderen, obwohl auch viele Deutsche hier am Steg liegen. Aber auch mit den sonst so kommunikativen Italienern kommt kaum Diskussion auf, insbesondere wenn die „Herrschaften“ Gäste haben. Gleichzeitig kommen natürlich auch permanent Zubringerboote der großen, ankernden Yachten im Hafen an, um wen auch immer von den Bentleys etc. zum Boot (sorry - Megayacht) zu transportieren. In der Hauptzeit segeln wir auch einmal in die Bucht von Marinella, um zu Ankern und zu Baden. Nach 2 Stunden treten wir die Flucht an. Ein Motorboot nach dem anderen kommt rein und rauscht mit Fahrt an allen vorbei, was viel Gewackel hinterlässt und alles andere als schön ist. Dennoch, kaum hat man als Segler die Küstenlinien verlassen, ist es erfrischend ruhig. Die Motorboote rauschen nur an der Küste entlang. Allerdings fange ich auch keinen Fisch mehr. Wenn ich Fisch wäre, würde ich hier auch bis September verschwinden. All dies hört sich zwar ziemlich negativ an, aber dennoch ist es hier absolut toll und wir erleben eine geile Landschaft und tolle Leute. Aber wir wussten ja, dass es im Juli und August hier sehr voll wird. Am 15. August (wichtiger kirchlicher Feiertag in Italien) fahren wir in die Berge nach Lingianus. Mitten im Wald findet ein Familienfest statt, bei dem viele ihre eigenen Sachen mitgebracht haben, es aber Menü aus der „Zentralküche“ gibt.  An den Bäumen hängen Kanister mit Wein zur Selbstbedienung und später unterhält die Lifemusik - toll.
Posted: August
Die Costa Smeralda wird voll

Juli Blog

Zunächst treffen wir eine entscheidende Entscheidung - wir bleiben für ein Jahr an der Costa Smeralda. Türkis- blaues Wasser, tolle Buchte, kleine Strände Delfine und Wale, was will man denn noch ? Außer den Tonnen von Touristen im August, aber auch der Monat geht vorbei, vielleicht besser in den leeren Bergdörfern Sardiniens. Und der Hafen von Porto Portisco trägt natürlich auch ein wenig (oder mehr) zur Entscheidung bei. Gross, sauber, aufgeräumt und mit sehr freundlichem Personal. Auch einiges mehr an Service wird geboten, wie z.B. ein Auto, dass kostenlos zur Verfügung steht, Kran, Unterwasserreinigung und vieles weitere. Angeblich sollen sich auch viele Prominente hier im Hafen und den Restaurants aufhalten, aber wir würden die wahrscheinlich ohnehin nicht erkennen (interessiert uns auch nicht so sehr !). 
Posted: Juli
Wir bleiben einfach mal hier

Costa Smeralda für länger

Eigentlich war unser Plan ganz anders, als dann ausgeführt. Wir wollten im Juli nach Südsardinien, um die geschäftige Urlaubszeit an der Costa Smeralda im Juli und besonders im August im Süden zu verbringen. Aber dann sind wir an dieser smaragdblauen Küste gesegelt, haben die Buchten und das Wasser erlebt und uns gefragt, warum wir nicht bleiben. Bei fast alles Wind- und Wetterlagen gibt es geschützte Buchten und Häfen. Ein passendes Angebot aus Porto Portisco führte zur Entscheidung - wir bleiben ein Jahr (mindestens) an der Costa Smeralda. Im ersten Moment fühlte es sich so an, als wenn wir unsere Reise beendet haben, aber nein .. nur an einem wunderschönen Platz der Erde unterbrochen. Und so wird sich nun auch nicht mehr sehr viel an unserem Standort ändern, halt die Nordostküste von Sardinien. Wir beziehen einen schönen Liegeplatz in Porto Portisco und richten Leinen und Ähnliches für länger ein. Wahrscheinlich werden wir Sardinien und die Bergdörfer mehr mit dem Wagen, als die Küsten mit dem Schiff erkunden. Außerdem ist Porto Portisco im Winter recht gut erreichbar, mit Flugzeug oder Fähre. Auch andere befreundete Segler, wie Dom und Caroline denken längst über längere Pausen nach, auch wenn die beiden bereits Sizilien recht nahe gekommen sind. Aber - warum schnell nach Süden, wenn es eigentlich gar nicht pressiert und die schönsten Küsten des Mittelmeeres „im Weg“ liegen ? Anfang Juli kommen Andreas‘ Eltern nach Sardinien. Wir hatten ein Hotel in La Caletta gebucht (wir wollten ja eigentlich nach Süden), aber bedingt durch die Planungsänderung sind wir mit Beligou nun 40 km entfernt. Na gut, mit unserem Wagen geht das und die Eltern nehmen auch einige Male des Bus, was durchaus manchmal zur Abenteuerreise wird.  Mal sind pöbelnde Leute im Bus (der Busfahrer löst alles perfekt, wenn auch laut), mal drücken sie zu früh den Aussteigeknopf und müssen etwas länger durch den Ort laufen. Dennoch, reife Leistung mit über 80 !!! Oder ? Wir erkunden gemeinsam die Bergdörfer, gehen im jetzt warmen Wasser baden und verbringen eine tolle Woche auf Beligou und in Sardinien. Ein 2kg Florentina Steak landet auf dem Grill, der kaum noch zu geht - aber köstlich. Wir wissen, dass Essen und besonders Fleisch unsere Seite dominiert, aber lokales Fleisch aus Sardinien ist nun einfach genial, wenn man den richtigen Metzger findet. Man kann einfach nicht umhin, sich in die Insel zu verlieben ! Auch die anderen Mitsegler, mit denen wir immer mal wieder in Kontakt sind, wollen (vielleicht) mehr sesshaft werden. Dom und Caroline sind mittlerweile fast in Sizilien, aber auch hier hört man den Unterton, dass ein längerer Aufenthalt irgendwie nicht so schlecht wäre. Warum auch nicht, wenn man mal hier angekommen ist ?? Wir haben gemerkt, dass Beligou doch ziemlich langsam geworden ist und ich bemerke beim Rundgang im Hafen, dass hier Schiffe auf im Wasser gereinigt werden. Mal ein anderer Service ?! Okay, gefragt --- getan. Nach Anschauung durch einen Taucher und entsprechendem Angebot lassen wir das Ganze durchführen. 2 (!!) Stunden sind ein Taucher und ein Assistent mit einem 200 bar Hochdruckstrahler damit beschäftigt, das Unterwasserschiff und besonders die Schraube zu reinigen. Die Unterwasserbilder sprechen für sich. Nicht ganz billig, aber wir haben wieder mehr als 4-5 kn Fahrt ….. Andi ist mehr als begeistert und meckert nicht mehr. Was für ein Service. Wir nutzen das „neue“ Unterwasserschiff natürlich auch in der nächsten Zeit für geiles Segeln aus. Und einige Tage später haben wir dann auch keinen Landstrom mehr, der 220 V -> 12 V Trafo hat nach über 10 Jahren den Dienst quittiert. Wir bekommen eine sehr gute Adresse eines Teilehändlers in Olbia und sind auch erfolgreich. 2 Tage später ist ein neues (und auch leiseres) Ladegerät eingebaut und arbeitet hervorragend. Ansonsten verbringen wir die Tage mit Baden, in die umliegenden Dörfer fahren, Essen gehen und Essen kochen (meistens grillen, um die Kabine nicht noch wärmer zu machen), Bootsreinigen (bedingt durch den häufigen, recht starken Wind haben wir sehr schnell eine dicke Staubschicht an Deck und natürlich auch auf dem Wagen) und faulenzen. Eigentlich finden die ganzen Feste, für die die Sarden ja bekannt sind, mehr im September statt, wenn die Touristen weg sind und das Wetter weniger heiß ist. Dennoch findet im Juli die Sacra Bovine (das Fest des Rindfleisches) in Calangianus. Wir sind Fleischfans (haben wir ja nun auch oft genug gepostet !) und da müssen wir hin. Zunächst finden wir auf dem Festplatz 4 halbe Rinder am Drehgrill vor, ein toller, leckerer Anblick. Auf dem Dorfplatz führen die Bewohner im Pelzkleidung bei 30 Grad die Jagd nach Wildschwein und Hirschen vor - Wildschweine und Hirsche werden natürlich auch von Bewohnern dargestellt. Danach gehen alle (erstaunlich wenige Touristen, wir fühlen uns, als wären wir die einzigen) zum Grillplatz und in kurzer Zeit werden über 1000 ! Leute verköstigt und sitzen lautstark in ellenlangen Tischen. Wein und Wasser werden gereicht und das ganze geht durchaus einige Stunden. Danach ist Lifemusik angesagt, aber wir müssen leider noch eine Stunde zu Beligou fahren und verabschieden uns. Tolle Erfahrung ! 
Reinigung des Unterwasserschiffs im Wasser
vorher
nachher
Der „Weinkeller“ einer Kooperative
Das ist doch mal ein Grillfest, Sacra Bovine
Tolle Kostüme und Aufführungen
Wir schätzen mindestens 1000 Gäste.
Petra angstfrei !

Blog

Wir genießen mal wieder die Zeit in Deutschland. Es ist sehr schön, sich mit Familie und Freunden zu treffen. Dennoch können wir uns nicht an das graue Wetter gewöhnen, nach mehr als 6 Wochen in Deutschland kommt zum ersten Mal blauer Himmel auf. Nach den Besuchen von vielen Weihnachtsmärkten, Luxemburg und Holland verbringen wir die Weihnachtszeit mit allen, die uns lieb sind. Natürlich wird die Karnevalszeit ausgiebig gefeiert und Anfang März erleben wir mit Nauders einmal ein für uns neues Skigebiet. Mit dem Osterfest endet unsere Zeit in Deutschland und endlich geht es wieder zum Segeln und in die Wärme.
Posted: Januar bis März
Wir bereiten uns im Winter wieder vor

Einige Anschaffungen und Boot in Düsseldorf

Wir verbringen den Winter wieder in Deutschland. Während dieser Zeit wird am Heck ein Gerätebügel von Metalquattro installiert und wir ordern zwei Sonnensegel bei Segelmacher Latsch, eines für den Hafen und ein anderes zwischen den Masten zum Segeln. Vielleicht können wir uns nun mal den Regenschirm bei praller Sonne schenken. Im Januar fliege ich sehr preiswert nach Rom und mit Mietwagen weiter zu Beligou. War ganz gut, denn ein Festmacher ist fast durch gerubbelt. 4 neue Festmacher und 2 größere Ruckdämpfer werden gekauft und angebracht. Als in Deutschland Frederike für Verwüstung sorgt, herrschen 9-10 Windstärken im Hafen. Beligou liegt gewaltig schräg, aber alles hält jetzt sehr gut. Der Rückflug verzögert sich um einige Stunden und ich bin froh, dort gewesen zu sein und alles wieder klar zu haben für die letzten Wochen vor dem neuen Trip. Um ein wenig Sport zu machen, wird nun auch ein SUP auf der Boot in Düsseldorf angeschafft, nachdem wir auf Elba letztes Jahr das Ganze mal ausprobiert haben. Wir investieren auch in neue Sicherheit. Neben Rettungskragen und Bergeschlaufe mit Ring schaffen wir eine automatisch aufblasbare Rettungsboje mit Bergesystem an - Jonbuoy.  Außerdem viele Kleinigkeiten hier und da - kennt wohl jeder Segler. Aber im Laufe der Zeit wird die Liste immer kleiner.

April Blog

Endlich wieder auf Beligou in Italien. Es kommt uns vor, als wären wir gar nicht weg gewesen. Wir besuchen Panzano in einem tollen Hotel, gehen bei Dario viel Fleisch essen und erleben Florenz mit relativ wenig Touristen. Wir fahren nach Grosetto, eine Stadt mit toller Innenstadt und schönem Markt. Wir besuchen die warme Theme von Saturnia, erstaunlicherweise kostenlos. Das schwefelhaltige Wasser soll auf jeden Fall sehr gesund sein. Die umliegenden Bergdörfer Bolgherie und Castillione werden besucht und die lokalen Spezialitäten genossen. Die Markthalle von Livorno ist immer wieder ein Besuch wert. Rein zufällig fährt uns eine historische Dampflok über den Weg. Während wir segeln, ziehen wir natürlich auch mal wieder die Angel hinterher, aber ohne Erfolg.

Noch immer in der Toscana

Endlich geht es wieder los. Anfang April sind wir wieder auf dem Weg zu Beligou. Die erste Nacht verbringen wir in einem netten B&B in Cecina, schließlich kommen wir erst spät an und Beligou ist noch nicht sauber. Beligou hat den Winter im Wasser gut überstanden, auch wenn viele Stürme drüber gegangen sind. Wir montieren Antennen und Solarpanel auf dem neuen Gerätebogen und auch die neuen Sicherheitsmittel werden angebracht. Unser alter Diesel springt beim ersten Versuch sofort an.  Wir gehen einige Male segeln, was für ein recht freies Unterwasserschiff sorgt, die Antifouling Farbe war echt ihr Geld wert. Mit der Aktioncam wird das Unterwasserschiff untersucht. Die im Winter durch Salzsprüh entstandenen Rostflecken werden entfernt, ist halt ein Stahlschiff. Alle Segel werden wieder angebracht, wie sind froh, diese im Winter nicht dem Wind ausgesetzt zu haben. Hier sind einige Segel fliegen gegangen.   Wir haben den Liegeplatz bis Ende April noch bezahlt und wollen daher die Zeit wieder in der Toscana nutzen. Wir übernachten in einem tollen Hotel in Panzano und sind dort tatsächlich die einzigen Gäste. An genau diesem Wochenende ist mittelalterliches Fest in Panzano mit toller Aufführung und am Abend genießen wir wieder ein reichhaltiges Fleischmenü beim Metzger Dario. Am nächsten Tag geht es natürlich auch nach Florenz, wieder einmal mit wenigen Touristen. Die Markthalle von Livorno ist natürlich genauso wieder ein Besuch wert, wie die Bergdörfer und lokalen Märkte.
Posted: April 2018
Wir bleiben noch in Cecina

Mai Blog

Nach einigen Regentagen geht es nach Elba. Alles diesig und noch nicht mal ein Fisch an der Angel. Nach einem Tag auf Elba geht es direkt weiter nach Korsika. Beide Törns mit passendem Wind, wenn auch sehr unsichtig. Korsika lässt sich bis auf 7 Meilen vor der Küste einfach nicht sehen. Im alten Hafen von Bastia liegen 5 Charterschiffe mit Russen um uns herum - lautstarke Feier bis nach Mitternacht. In den nächsten Tagen ist der Hafen leer ! Nach einer Nacht im alten Hafen mit  Schwell verlegen wir nach Port Torga. Sehr ruhig, wenn auch etwas teurer. Wir organisieren, das Auto nach zu holen. Wie immer lohnt sich das parallele Nachholen des Wagens, hat das Innere von Korsika doch sehr viel zu bieten. Das Wetter ist immer noch recht wechselhaft und beschert uns mal wieder Gewitter und Regen nach einigen sonnigen Tagen. Nach 2 Wochen geht es weiter aus Bastia über Campoloro, Solenzara nach Porto Vecchio. Wir müssen immer noch täglich nach dem Wetter schauen, da es sich durch die Hochdrucklage in Nordeuropa immer noch veränderlich zeigt, wenn auch sonnig und schön ! Wir ankern 3 Tage in der Bucht von Amaranza, wo wir auch Dom und Caroline wieder treffen - kleine Welt. .
Posted: Mai 2018
Mal wieder in Frankreich

Juni Blog

Um Lavezzi herum geht es nach Bonifacio und wir erleben mit Abstand die unfreundlichsten Hafenleute seitdem wir segeln. Nach ein paar Tagen in Bonifacio und dem Besuch des Hinterlandes weht uns eine freundliche Brise ins Madallena Archipel und nach Sardinien. Wir legen in Palau an und bleiben dort einige Zeit Bella Italia und Dolce Vita! Das tiefblaue, klare Wasser und die unzähligen Ankerbuchten und nur mit dem Beiboot zu erreichenden, winzigen Strände lohnen den Aufenthalt. Aus einigen Tagen werden 2 Wochen in Palau. Jenny und Bodo kommen und es geht weiter über die tolle Bucht Cala di Volpe (wir wollen hier nicht im August sein) nach Aranci, wo wir eine unruhige Nacht verbringen, nach Olbia in die neue Marina. Leider haben wir seit Palau keinerlei Internet Zugang, sodass unsere Seite lange Zeit brach liegt. Erst in Olbia funktioniert der Zugang mal wieder. Wir bleiben einige Tage in Olbia und ankern lange wieder in der Bucht von Aranci. Dabei sind die Temperaturen mit 25 - 27° sogar geringer, als in Deutschland mit über 30 Grad. In Aranci erleben wir auch das Ende der WM für die deutsche Mannschaft - aber was bedeutet all dies gegen diese tolle Landschaft mit Buchten, Stränden, klarem Wasser und schönen Segelstrecken ?
Posted: Juni
Bella Sardinia

Costa Smeralda - blaues Wasser und geile Buchten

Nach 3 Tagen ankern in der tollen Bucht von Amaranza ist allerdings auch hier Schluss, weil der Wind auf Ost dreht und die Bucht hinein stehen wird. Wir segeln bei tollem Wind um Lavezzi herum nach Bonifacio. Ein toller Hafen mit unglaublich unfreundlichem Hafenpersonal. Hilfe ist unbekannt und der Ton sehr rauh, auch von uns und anderen Seglern. Aber die können es sich hier leisten, der Hafen ist gut gefüllt, weil die Stadt natürlich sehr sehenswert ist. Hier treffen wir auch mal wieder Segler aus verschiedenen Regionen, USA, Kanada, Jamaika, Norwegen, Schweden, Polen und und und…. Wir bleiben 4 Tage und schauen uns die Stadt an und genießen die Zeit, mal wieder bei tollem Essen (wir gehen nicht essen, sondern kochen natürlich lieber selber) - obwohl die Zutaten von der Insel nicht annähernd so frisch sind wie auf dem Festland, halt eine Insel. Wir holen den Wagen mit dem ersten Bus aus Porto Vecchio, etwas EInkaufen im Supermarkt, auf die Fähre nach Sardinien, Wagen auf Sardinien geparkt und wieder zurück. So schnell habe ich den Wagen noch nie abgestellt und auf dem Rückweg. Hoffentlich sehen wir den Wagen auch so wieder ! Es ist leichter bis frischer Westwind angesagt, wenn auch mit Wolken. Am Nachmittag soll es Regen und Gewitter geben. Also geht es früh los und nach schöner Fahrt unter vollen Segeln erreichen wir Sardinien, Madallena und legen schließlich in Palau an, 2 Stunden später kommt dann auch der Regen. Wir wollen erstmal den Wagen nachholen, bevor wir die Inseln und Buchten erkunden, daher bleiben wir in Palau. Ist schon etwas mühsamer mit dem Wagen, aber dennoch sehen wir vieles aus dem Landesinneren von Korsika und Sardinien, das anderen Seglern versagt bleibt. Ich nehme den Bus nach St. Teresa Gallure - der Busfahrer hat wie immer kein Kleingeld - kenn ich schon - und finde unseren Wagen wie abgestellt vor. In Palau können wir sogar auf dem abgesperrten Hafenparkplatz parken. Die Stadt selber hat nicht besonders viel zu bieten, aber wir liegen mitten im Madallena Archipel, einem Gewirr von Inseln und Riffen, dass seit Urzeiten bei Seefahrern berüchtigt ist. Heutzutage dank genauer Karten und Beschreibungen ist das Gebiet nicht mehr ganz so tückisch. Bei ein paar Tagen starkem Wind fahren wir mit dem Wagen durch die Gegend und die Berge und verlieben uns in die Insel. Nicht so schroff wie Korsika, ab und zu ein schönes Dörfchen mit den typischen, ockerfarbigen Häusern und den freundlichen, wenn auch zurückhaltenden Leuten. Wir besuchen Madallena und kaufen in der Fischhalle hervorragenden frischen Fisch und Muscheln ein und verbringen einige Tage in Palau bei viel Wind und Gewittern. Naja, und wie so oft bei uns … aus den Tagen werden 2 Wochen. Wir besuchen die umliegenden Dörfer, Märkte und fahren mit dem Schlauchboot Strände und Buchten ab, die man von Land aus nie erreichen würde. Mitte Juni kommen Jenny und Bodo und mit den beiden legen wir nun endlich in Palau ab - 2 Wochen sind ja nun auch lang genug. In einem schönen Schlag mit leider etwas zu wenig Wind geht es in die sehr schöne Bucht Cala di Volpe, im Sommer gefüllt mit Schiffen, aber nun noch einigermaßen leer. Wir sind mit dem SUP unterwegs und genießen das blaue, wenn auch noch etwas „erfrischende“ Wasser. Leider ist der Wetterbericht immer noch nicht sehr stabil und wir segeln nach Porto Aranchi. Ich bin ein wenig stinkig, da nach 2 Stunden schönem Segeln der Wind mal wieder von vorn kommt (dank der hohen Berge) und danach einschläft. Porto Aranci war einmal ein sehr schöner kleiner Fischerort, wir aber wie fast überall von neuen Bauten und neuen Promenaden ziemlich entstellt. Wir verbringen eine etwas unruhige Nacht im ungeschützten Hafen (auf jeden Fall besser als vor Anker vor dem Hafen) und laufen am nächsten Tag weiter nach Olbia, wo wir die neue Marina dem Gewirr an der alten Hafenmauer bevorzugen. Wie immer - ich hole den Wagen aus Palau - ist mit dem Bus hier auch gar kein Problem. Wir besuchen den lokalen Markt und wollen auch die „tausend Jahre“ alten Olivenbäume sehen. Aber wir sind nicht bereit, Eintritt zu zahlen, zumal man die Bäume nur aus der Entfernung sehen kann. Wir besuchen den großen Wochenmarkt und auch ein bisschen den Rest der Stadt. Und am Sonntag treten unsere beiden Gäste dann auch wieder den Heimweg an. Wir bleiben noch 2 Tage in der Marina di Olbia, auch weil sich das Wetter etwas verschlechtert und gehen dann vor Olbia vor Anker - die Liegegebühren in der Marina sind nun doch recht gesalzen. Nach einem kurzen Stück unter Motor legen wir in der Marina von Aranci an, um irgendwo bei Public Viewing das Spiel der Deutschen Mannschaft gegen Südkorea zu schauen. Leider ist nirgendwo Public Viewing angesagt - da die Italiener nicht dabei sind, ist auch keiner an der WM interessiert. Wir schauen auf Beligou (der Sat Antenne sei Dank) und erleben den Rausschmiss. Nun - so müssen wir uns auch keine Gedanken um weiteres Public Viewing oder einen Rückflug nach Deutschland zum Endspiel machen. Dann fällt der Anker am nächsten Tag  wieder in der Bucht von Aranci, blau-grünes Wasser und geschütztes Ankern, ohne dass viele Motorboote um uns herum rauschen ! Wir bleiben für 3 Tage, fahren die Bucht mit dem Beiboot ab, gehen mit dem SUP paddeln und genießen Wind, Wetter, Wasser und Umgebung. Einfach toll. Nun, dieses TOLL führt für die nächsten Monate zu einer entscheidenden Änderung unserer Pläne, als wir am 30.6. nach Porto Portisco aufbrechen.

Korsika verbirgt sich zunächst 

Wir bleiben noch ein paar Tage länger in Cecina, da es ganz ordentlich plästert. Das übliche Wetter - Superwetter in Nordeuropa und veränderlich im Süden. Hat aber auch was gutes, Beligou wird von Saharastaub und Blütenstaub frei gespült, wie ein Volldusche. Wir schieben die Abfahrt noch einen Tag raus, Gewitter ! Nun, dann segeln wir nach Marciana Marina auf Elba. Der Wind passt und es wird tolles Segeln, auch wenn sich rundherum alles in Dunst verhüllt und die Sonne nicht zu sehen ist. Und es will auch kein Fisch an der neuen Angel anbeißen ! Am Abend mal wieder Gewitter. Wir bleiben nur einen Tag auf Elba. Am nächste Tag segeln wir nach Korsika, natürlich durch ein dickes Regengebiet. Am meisten sind wir enttäuscht über das Anlaufen von Korsika. 2000 Meter hohe Berge und erst ab etwa 7 Meilen vor der Küste kommt überhaupt irgendwas in Sicht. Aber ein sehr schönes Segeln, wenn auch mit Regenklamotten - wie in Holland, auch so kalt. Tja, und dann das Essen - Brot kriegen die Franzosen nun mal einfach besser hin. Und auch die Austern lassen sich wieder genießen. Wir wollen den Wagen nachholen, aber wir müssen feststellen, daß die Fähren gar nicht regelmäßig fahren. Wir liegen in der Sonne auf der Fähre nach Livorno, als eine schwarze Wand immer weiter aufkommt. Als die Fähre die Bugklappe öffnet, gießt es in Strömen. Also mit dem Taxi zum Bahnhof, zum Schluss sind wir 6 Leute im Taxi. Mit der Bahn nach Cecina, mit dem Bus zum Hafen und zu Fuss zum Auto, gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Gewitter ! Die Rückfahrt mit der Fähre wird recht rubbelig - bis 3 m Welle. Egal, nun haben wir unseren Wagen in Korsika. Und wie immer lohnt es sich - Korsika ist es einfach wert auch im Inneren erkundet zu werden. So bleiben wir noch länger in Bastia und fahren die engen, verwinkelten Bergstrassen vom Norden von Korsika ab, besuchen das malerische Dorf St. Florent, umrunden Cap Corse (mit dem Wagen), nehmen die Schmalspurbahn inmitten der Schluchten im Inneren Korsikas und wandern auf dem berühmten Wanderweg GR20 zu den Cascadenfällen. Ebenso sehen wir uns die malerischen Dörfer Ile Rousse, das Künstlerdorf Pigna und St. Antonino an. Auf den gewundenen, engen Straßen kommt man mit dem Wagen nur langsam voran und muss auch immer auf Rinder und Ziegen auf den Wegen aufpassen. Wir genießen die Zeit, während das Wetter langsam auch etwas stabiler wird. Bei unserer Bergfahrt ist dann auch das Wetter so klar, dass wir Elba und Capraia zum Greifen nah sehen, und selbst das Festland dahinter in 50sm Entfernung ist zu sehen. Nach fast 2 Wochen in Bastia und Erkundung von Nordkorsika geht es weiter. Wir wollen nach Süden und segeln und motoren in einer schönen Sonnenwoche weiter. Auf der Ostseite gibt es leider nicht allzu viele Häfen und Ankerbuchten. Also segeln wir zunächst in den etwas schmucklosen Hafen von Capoloro. Wir haben relativ viel Wind und Welle und tasten uns erst mal langsam in die als versandet beschriebe Einfahrt. Alles passt und auch der Liegeplatz ist sehr gut. Alles macht so ein wenig den Eindruck eines Vereinshafens. Die Orte liegen recht weit weg (zu Fuss auf jeden Fall) und so begnügen wir uns mit einem Strandspaziergang. Hier treffen wir auch die Leute von der Mara wieder, die wir in Port St. Louis getroffen haben und quatschen ein bisschen über letztes Jahr. Dann geht es um 6 Uhr morgens weiter nach Solenzara. Unterwegs treffen wir auf eine ganze Menge Delphine, die neben Beligou her schwimmen und uns in einer geschickten Drehung auf dem Wasser her anschauen. Toll. Nur mit dem Angeln klappt es auf diesen Strecken nicht - rundherum springen Fische, aber keiner will meinen Köder - Mist ! Ist absolut geil, an dieser Küste entlang zu segeln. Im Vordergrund die Sandstrände und dahinter schneebedeckte Berge, die fast wie die Dolomiten aussehen. Wir bleiben nur einen Tag im Touristenort Solenzara und segeln gleich am nächsten Tag weiter nach Porto Vecchio. Wir müssen 20 Minuten vor dem Hafen warten, bis der Hafenmeister bereit ist. Am Stegende ist ein Platz für uns frei, wir haben wie immer im Voraus Bescheid gesagt oder besser geschrieben. Der Hafen ist nicht sehr gross und wir wollen ein paar Tage bleiben, um den Süden Korsikas zu erforschen, außerdem ist Starkwind für Nordsardinien angesagt. Porto Vecchio hat eine tolle Altstadt und mit dem Bus holen wir den den Wagen aus Bastia nach. Wir machen eine tolle Fahrt durch die Berge des Südens, erleben die Wasserfälle und Flussläufe und tatsächlich sehen die Berge den Dolomiten sehr ähnlich. Eine wirklich tolle Landschaft und einmalige Erlebnisse. Korsika ist es wert erlebt zu werden. Nach ein paar Tagen erfahren wir auch den Grund, warum wir Porto Vecchio verlassen sollen. Es ist Regatta, Hafenfest und Hafentag. Alle Schiffe werden raus geschmissen. Wir gehen in die tolle Bucht Amaranza und bleiben dort für 3 Tage. Das klare Wasser und die geschützte Bucht laden uns ein, das SUP das erste Mal auszuprobieren und die Tage vor Anker zu verbringen. Aus St. Theresa Ligure kommen auch Dom und Caroline, die wir in den Kanälen kennen gelernt haben, in die Bucht und wir grillen und quatschen bis spät in die Nacht.