September
Blog
Bestes Segelwetter an der
Costa Smeralda. Und
langsam wird es auch leerer,
insbesondere die Motorboot
verschwinden.
Wir haben einige Besucher
an Bord, mit denen wir die
Zeit unter Segeln, badend
oder relaxend verbringen.
Posted: September
Langsam wird die Costa Smeralda leerer.
Viele Besucher an Bord.
Der September ist geprägt von sonnig-heißem Wetter an der Costa Smeralda und
wechselhaftem Wetter weiter südlich auf Sardinien. Für uns bedeutet September
allerdings viele Besucher. Ende August - September kommt unsere Tochter Janine
kurzfristig zu uns. Wir verbringen die Woche mit Segeln, Baden, Tauchen und
Relaxen. Das Wasser wird immer wärmer und lädt zum Ankern und Baden ein.
Dabei bevorzugen wir die Bucht von Aranci, weil dort relativ wenig Motorboote
stören. Etwas weiter draußen verfolgen wir eine ganze Zeit lang eine Schule von
Delphinen, die neben Beligou anfangen zu springen.In Nuoro besuchen wir den
Palio und abends das Volksfest mit fantasievollen Masken und Kostümen.
Dann haben wir ein paar Tage Zeit für uns, bis Rita, Petra‘s Mutter zu uns kommt.
Rita wohnt im Hotel in Olbia und wir fahren mit dem Wagen zu verschiedenen
Lokalitäten, Bergorten, Porto Cervo und und und…. Wir verbringen natürlich auch
einige Zeit am Strand.
Inzwischen wird die Costa Smeralda leer. Wie auch letztes Jahr in der Toskana,
werden auch hier der Strand und die Ankerplätze leer. Es sind kaum noch
Motorboote unterwegs und wir wundern uns über die vielen Segler, die plötzlich
hier auftauchen. Es macht Spass, hier wieder zu segeln !
Nach dem Rückflug von Rita haben wir einige wenige Tage wieder für uns und
schon sind Heike und Otti an Bord. Bedingt durch Flugausfälle bei Easyjet kommen
die Beiden erst um 03:00 Uhr nachts an. Für die Beiden ist dies ein ordentliches
Abenteuer. Beide waren noch nie auf einem Segelboot oder mussten mit dem
begrenzten Platz auskommen. Aber es funktioniert gut. Otti übt seine Kochkünste in
der vergleichsweise kleinen Bordküche aus. Wir segeln einige Male in der Bucht vor
Portisco und endlich fangen wir auch mal wieder einen Thunfisch, wenn auch
ziemlich klein, aber als Fischtartar sehr lecker. Ein Loch in der Brotverpackung und
schwarze Hinterlassenschaften zeugen von weiteren Bewohnern an Bord. Per Falle
und Klebepads können wir schließlich 2 Mäuse „entsorgen“. Die Hafenbehörde
reagiert auch umgehend und bringt überall Köder und Fallen an. Dennoch freunden
wir uns mit den streunenden Katzen an, in der Hoffnung, dass diese die Mäuse
fernhalten oder verspeisen. Bei denen finden auch die Thunfischreste regen
Anklang,
Auch mit Heike und Otti fahren wir etwas durch die Gegend, gehen baden und
genießen die Zeit.
Und schließlich sind wir wieder allein und es ist auch keine weiterer Besuch für
dieses Jahr angesagt, hoffentlich auch kein Ungeziefer.
Oktober
Blog
Wir feiern Andi‘s 60ten mit
einer Rundreise um
Sardinien und haben tolle
B&Bs gebucht. Es wird eine
tolle kurze Woche, bevor wir
noch ein bisschen Segeln,
Fische fangen und Beligou
winterfertig machen. Es wird
immer ruhiger, viele motten
ihr Boot ein und Restaurants
und Supermärkte schließen.
Ein tolles Absegeln beendet
(leider) das Segeljahr 2018,
dass wir so mit dem
(Dauer)stopp in Sardinien gar
nicht geplant hatten. Aber
wir fühlen uns toll damit.
Der Rückweg führt uns über
Alba und in diesem Jahr sind
die Trüffel sehr duftig und
relativ gross.
Posted: Oktober
Es wird leer um uns und die Fische kommen wieder.
Geburtstag, letztes Segeln und Feste.
Andreas‘ 60ter Geburtstag steht an. Wir haben schon vor einiger Zeit beschlossen,
diesen mit einer Rundfahrt auf Sardinien zu begehen. Die Rundfahrt wird allerdings
mit dem Auto passieren und so haben wir bereits vor einigen Wochen B&Bs
passend in den Innenstädten gebucht.
Zunächst fahren wir gemütlich die Ostküste herunter bis nach Tortoli und Arbatax.
Mitten im Feld haben wir ein B&B Villa Thanit gebucht. Bis auf ein anderes Pärchen
sind wir die einzigen Gäste, viel mehr passen hier auch gar nicht rein. Ein sehr
liebevoll eingerichtetes Haus, tolle Zimmer und direkt davor ein einladender Garten,
in dem auch das Frühstück eingenommen wird. Die Kommunikation von Seiten des
Wirts wird per Google Translator gestartet, leider verstehen wir es zunächst nicht. Er
hatte Russisch eingeschaltet. Schade, dass wir hier nur eine sehr ruhige Nacht lang
bleiben. Wir wollten eigentlich in der Fischereikooperative Arbatax essen, aber
leider sind wir zu spät dran. Machen die Restaurants in Sardinien gewöhnlich erst
um 20:00 Uhr auf, macht die Kooperative bereits um 18:00 Uhr zu.
Schließlich geht es nach Cagliari zum B&B Sardinia Home Design mitten in der
Altstadt. Leider ist die Parksituation in Cagliari nicht ganz einfach und wir waren uns
auch nicht bewusst, dass Cagliari auf Bergen gebaut ist, als Stadt am Meer ! So
schleppen wir unser Gepäck 100 Stufen rauf und 100 Stufen runter 2 x zum B&B -
nass geschwitzt. Aber dennoch - das B&B liegt mitten in der Altstadt und war einmal
ein Stadtwohnung mit mehr als 4 Meter hohen Wänden. Neben den Zimmern gibt
es einen Aufenthaltsraum mit Blick auf die Piazza, das Frühstück macht man sich
selbst, ist aber alles im Kühlschrank und der Küche vorhanden.
Wir besuchen die alte Markthalle, leider eine der wenigen auf Sardinien und
staunen über die sehr günstigen Preise von Fisch und eigentlich auch allem
anderen. Cagliari ist eine tolle quirlige Stadt mit vielen alten Gebäuden, Gassen und
Kirchen. Nur … eben sehr hügelig und man geht ständig auf und ab. Nach einigen
sportfreien Monaten gar nicht so schlecht für uns.
Der nächste Morgen ist Andi‘s 60ter Geburtstag - hatten wir ja auch so geplant.
Petra hat einen tollen Geschenktisch vorbereitet, fast alle Freunde und Verwandte
melden sich im Laufe des Tages, wir feiern in der Stadt in schönen kleinen Lokalen
und gehen Abends essen, nachdem unsere Wirtin nach Empfehlung eine
Reservierung gemacht hatte. Ein toller Tag und am Abend fallen wir tot in die
Betten.
Am nächsten Morgen geht es weiter nach Alghero, aber auf dem Weg hat Petra
noch Einiges geplant. Wir fahren in San Gavino von der Hauptstraße ab auf
Schotterpisten. Ist unser Auto ja bereits gewohnt, aber warum haben wir uns
eigentlich keinen Geländewagen geholt. Nach ein paar Kilometern Felder und
Wiesen geht der Weg durch einen sehr tiefen Bach - hier weigere ich mich durch zu
fahren. Wir würden mit Sicherheit im Wasser stecken bleiben. In dem Dorf suchen
wir dann nach Verkaufsstellen von Safran, denn San Gavino gilt als Hochburg des
besten Safrans. Wir werden auch fündig und kaufen ein und erfahren dabei, warum
keine Safranblüten auf den Feldern zu sehen sind. Diese kommen erst Ende
Oktober in voller Pracht zum Vorschein - wieder was gelernt.
Von San Gavino geht es nach Cabras. Die Salzlagunen sind das Eldorado des
Botarga, wir kaufen natürlich auch passend ein. Schließlich haben wir auch einige
Aufträge aus Deutschland. In der hiesigen Kooperative wird eine Art Agritourismo
angeboten, mit einem festen 5 Gänge Fischmenü. Lassen wir uns natürlich nicht
entgehen, wir speisen mehr als 2 Stunden zum Mittag hervorragend.
Wir fahren weiter nach Alghero. Im Gegensatz zur Ostküste empfinden wir diesen
westlichen Teil von Sardinien schon fast als landschaftlich langweilig. In Alghero
haben wir mitten in der Altstadt das Palazzzo Bolasco gebucht. Wir werden auch
hier toll empfangen und kommen in ein großes, renoviertes Zimmer mit Blick auf
den Yachthafen. Aber am besten gefällt uns der alte Gitteraufzug, mit dem man hier
in den 2ten Stock kommt. In den Reiseführern und auch im Gespräch mit anderen
Seglern wird Alghero hoch gelobt -- wir sind ein wenig enttäuscht. Die Altstadt ist
sehr pittoresk, aber auch ungeheuer touristisch. Es reihen sich Pizzerien,
Korallenläden und Andenkenläden aneinander und ausschließlich Touristen
säumen die Strassen. Ein Bild, dass wir so von keiner sardischen Stadt bisher
gesehen haben.
Wir bleiben nur eine Nacht und besuchen am nächsten Tag die sehr schöne, wenn
auch kleine Markthalle. Wir entscheiden uns für Kaninchen für den nächsten Tag.
Auf dem Rückweg zu Beligou machen wir noch Halt in Sassari, durch Zufall landen
wir hier bei einem Straßenfest und sind nur noch umgeben von Einheimischen.
Welch ein Unterschied zu Alghero. Am Abend sind wir nach einer gelungenen und
sehr schönen Rundreise wieder auf Beligou und in unseren eigenen Betten.
Und so langsam neigt sich das Jahr dem Ende. Wir segeln für ein paar Tage nach
Süden, ankern in der Bucht von Aranci und besuchen dort das Fischereifest. In der
Bucht von Aranci beobachten wir mit dem Beiboot einige Delphinschulen, so viele
haben wir hier noch nie gesehen. Sie zeigen sich auch durch Sprünge und wir
haben fast den Eindruck, dass sie froh sind, dass nicht mehr so viele Schiffe, vor
allem Motorboote mehr hier sind. In der Bucht von Aranci, vor Anker liegend,
gelingt es mir auch zum ersten Mal, (hab ich vorher auch nicht probiert) eine ganze
Menge Doraden (sehen jedenfalls so aus) zu fangen. Auf dem Rückweg kommt auch
noch ein kleiner Thunfisch dazu. So gibt es Thunfischtartar und Fischsuppe aus
Doraden ! Lecker.
Im Herbst findet der Autunno in Barbagia statt, der Herbst in der Barbagia. Dies
sollte man sich, nach unserer Meinung, nicht entgehen lassen. Einige Dörfer
nehmen daran teil und trotz fast zwei Stunden Fahrzeit besuchen wir Orani und
Lollove. Die Einheimischen öffnen ihre Türen und man kann in die Häuser und
Gärten (sonst eigentlich das Allerheiligste) gehen und alles anschauen. Es werden
selbst gemachte Speisen und Spezialitäten verkauft und das quirlige und teilweise
mühsame Leben der Einheimischen wird sichtbar.
Im Oktober findet nun auch unser Absegeln statt - bedingt durch das gute Wetter in
Nordeuropa und das Hoch über Deutschland ist das Wetter hier deutlich
wechselhafter. Mallorca säuft ab mit einigen Toten und auch in Cagliari wird eine
Brücke weg geschwemmt. Wir suchen uns einen schönen Tag aus, fangen auch
wieder mal einen (diesmal ansehnlichen) Thunfisch und lassen den Korken vom
Cremant knallen.
Nacheinander werden die Restaurants, Supermärkte und Kneipen um uns herum
geschlossen. Ein Schiff nach dem anderen wird eingepackt, mit Winterfestmachern
versehen und verlassen. Es kommen auch kaum noch Charterer und auch wir
freuen uns so langsam auf Hilden.
Tja, und so geht ein tolles Segeljahr 2018 vorbei, auch wenn wir mit etwas über 500
Meilen nur wenig gesegelt sind. Wir wussten zwar nicht, wohin wir in dieser
gesamten Reise wollten, aber wir haben das Gefühl (vorerst) angekommen zu sein.
Sardinien ist ein tolles Fleckchen Erde und wir haben hier noch viel zu sehen und zu
erforschen. Am Wichtigsten, wesentlich besser Italienisch lernen, um uns mit den
Einheimischen unterhalten zu können. Mal sehen, ob das gelingt.
Wir nehmen die Nachtfähre
und als wir die Kabine betreten,
fühlen wir uns wie in die
Jugendherbergszeiten
zurückversetzt. Aber sauber
und leise und einigermaßen gut
geschlafen haben wir auch. Wie
auch im letzten Jahr lassen wir
uns die Trüffel nicht entgehen,
nur diesmal in Alba zum
Trüffelfest am Wochenende.
Wir hatten bereits im April ein
tolles B&B La Terrazza sulle
Torri gebucht, fast mitten in der
Stadt. Hier zeigt sich nun die
gute Kehrseite des warmen Sommers in Deutschland. Die Gebiete um Alba haben
ausreichend Feuchtigkeit abbekommen und die Trüffel sind sehr duftig, groß und
auch verhältnismäßig preiswerter als im letzten Jahr.
Insgesamt haben wir in diesem Jahr etwas mehr als magere 500 Seemeilen
gemacht, aber die Gebiete um Elba, Korsika und natürlich Sardinien sehr genossen.
Der Spritverbrauch lag auch unter dem Durchschnitt, da der Wind ausreichend und
beständig blies und die Segel viel arbeiten mussten.
Herbst in Lollove
August Blog
Es wird voller und voller,
sowohl in den Buchten, als
auch im Hafen. In der
schönen Bucht Cala di Volpe,
in der wir im Juli recht allein
gelegen haben, kann man
jetzt über das Wasser laufen.
Die Parkplätze, die zu den
Stränden führen, sind hart
umkämpft und tierisch voll.
Na gut. Wir fahren mit dem
Beiboot zu einer nahe
gelegenen, kleinen Insel und
gehen dort baden. Wir
genießen die Bergdörfer - die
Strassen dorthin und die
Dörfer selbst sind leer. Die
Feste dort werden fast nur
von den Einheimischen
gefeiert.
Wir sind eigentlich ganz froh,
dass wir unseren festen
Liegeplatz haben und von
hier aus agieren können.
Ein bisschen können wir
verstehen, warum einige
Leute für Juli und August ihr
Boot aus dem Wasser holen
und nach Deutschland
verschwinden.
Die Reichen und vermeindlich Schönen kommen
Der feste Liegeplatz in Portisco ist gar nicht so schlecht - wir segeln die Küste und
Buchten ab, ankern im klaren, blauen Wasser und können jederzeit an einen festen
Ort zurückkommen. Da haben wir unseren Wagen und können in die kühleren
Bergdörfer fahren oder Sonstiges erleben.
Und es wird langsam immer voller. Dabei ist es egal, ob riesige Schiffe vor Anker
liegen oder ob „kleinere“ Schiffe im Hafen liegen. Wir googeln immer mal wieder die
Kosten und Eigner der Schiffe, wobei die Baukosten fast durchweg im mehrere
hundert Millionen Euro Bereich liegen. Unglaublich, dass private Personen soviel
Geld haben können.
Viel schlimmer finden wir den Aufstand bei den recht kleinen Motorbooten im
Hafen. Da liegt am Steg gegenüber ein Motorboot von gerade einmal 15 Meter oder
20 Meter Länge, aber der Eigner selbst kann es nicht fahren, sondern braucht
seinen eigenen Angestellten, der den A…. nachträgt. Ich nenne die immer nur
Hochstapler - das haben wir so in keinem anderen Bereich des Mittelmeeres bisher
gesehen. Hier ist wirklich mehr Schein, als Sein das aktuelle Motto. Leider sorgt
diese „Selbstdarstellung“ auch zu einer ziemlichen Separierung. Kaum einer redet
hier mit dem anderen, obwohl auch viele Deutsche hier am Steg liegen. Aber auch
mit den sonst so kommunikativen Italienern kommt kaum Diskussion auf,
insbesondere wenn die „Herrschaften“ Gäste haben.
Gleichzeitig kommen natürlich auch permanent Zubringerboote der großen,
ankernden Yachten im Hafen an, um wen auch immer von den Bentleys etc. zum
Boot (sorry - Megayacht) zu transportieren.
In der Hauptzeit segeln wir auch einmal in die Bucht von Marinella, um zu Ankern
und zu Baden. Nach 2 Stunden treten wir die Flucht an. Ein Motorboot nach dem
anderen kommt rein und rauscht mit Fahrt an allen vorbei, was viel Gewackel
hinterlässt und alles andere als schön ist.
Dennoch, kaum hat man als Segler die Küstenlinien verlassen, ist es erfrischend
ruhig. Die Motorboote rauschen nur an der Küste entlang. Allerdings fange ich auch
keinen Fisch mehr. Wenn ich Fisch wäre, würde ich hier auch bis September
verschwinden. All dies hört sich zwar ziemlich negativ an, aber dennoch ist es hier
absolut toll und wir erleben eine geile Landschaft und tolle Leute. Aber wir wussten
ja, dass es im Juli und August hier sehr voll wird.
Am 15. August (wichtiger kirchlicher Feiertag in Italien) fahren wir in die Berge nach
Lingianus. Mitten im Wald findet ein Familienfest statt, bei dem viele ihre eigenen
Sachen mitgebracht haben, es aber Menü aus der „Zentralküche“ gibt. An den
Bäumen hängen Kanister mit Wein zur Selbstbedienung und später unterhält die
Lifemusik - toll.
Posted: August
Die Costa Smeralda wird voll
Juli Blog
Zunächst treffen wir eine
entscheidende Entscheidung
- wir bleiben für ein Jahr an
der Costa Smeralda. Türkis-
blaues Wasser, tolle Buchte,
kleine Strände Delfine und
Wale, was will man denn
noch ? Außer den Tonnen
von Touristen im August,
aber auch der Monat geht
vorbei, vielleicht besser in
den leeren Bergdörfern
Sardiniens.
Und der Hafen von Porto
Portisco trägt natürlich auch
ein wenig (oder mehr) zur
Entscheidung bei. Gross,
sauber, aufgeräumt und mit
sehr freundlichem Personal.
Auch einiges mehr an Service
wird geboten, wie z.B. ein
Auto, dass kostenlos zur
Verfügung steht, Kran,
Unterwasserreinigung und
vieles weitere.
Angeblich sollen sich auch
viele Prominente hier im
Hafen und den Restaurants
aufhalten, aber wir würden
die wahrscheinlich ohnehin
nicht erkennen (interessiert
uns auch nicht so sehr !).
Posted: Juli
Wir bleiben einfach mal hier
Costa Smeralda für länger
Eigentlich war unser Plan ganz anders, als dann ausgeführt. Wir wollten im Juli nach
Südsardinien, um die geschäftige Urlaubszeit an der Costa Smeralda im Juli und
besonders im August im Süden zu verbringen. Aber dann sind wir an dieser
smaragdblauen Küste gesegelt, haben die Buchten und das Wasser erlebt und uns
gefragt, warum wir nicht bleiben. Bei fast alles Wind- und Wetterlagen gibt es
geschützte Buchten und Häfen. Ein passendes Angebot aus Porto Portisco führte
zur Entscheidung - wir bleiben ein Jahr (mindestens) an der Costa Smeralda. Im
ersten Moment fühlte es sich so an, als wenn wir unsere Reise beendet haben, aber
nein .. nur an einem wunderschönen Platz der Erde unterbrochen. Und so wird sich
nun auch nicht mehr sehr viel an unserem Standort ändern, halt die Nordostküste
von Sardinien.
Wir beziehen einen schönen Liegeplatz in Porto Portisco und richten Leinen und
Ähnliches für länger ein. Wahrscheinlich werden wir Sardinien und die Bergdörfer
mehr mit dem Wagen, als die Küsten mit dem Schiff erkunden. Außerdem ist Porto
Portisco im Winter recht gut erreichbar, mit Flugzeug oder Fähre. Auch andere
befreundete Segler, wie Dom und Caroline denken längst über längere Pausen
nach, auch wenn die beiden bereits Sizilien recht nahe gekommen sind. Aber -
warum schnell nach Süden, wenn es eigentlich gar nicht pressiert und die
schönsten Küsten des Mittelmeeres „im Weg“ liegen ?
Anfang Juli kommen Andreas‘ Eltern nach Sardinien. Wir hatten ein Hotel in La
Caletta gebucht (wir wollten ja eigentlich nach Süden), aber bedingt durch die
Planungsänderung sind wir mit Beligou nun 40 km entfernt. Na gut, mit unserem
Wagen geht das und die Eltern nehmen auch einige Male des Bus, was durchaus
manchmal zur Abenteuerreise wird. Mal sind pöbelnde Leute im Bus (der
Busfahrer löst alles perfekt, wenn auch laut), mal drücken sie zu früh den
Aussteigeknopf und müssen etwas länger durch den Ort laufen. Dennoch, reife
Leistung mit über 80 !!! Oder ? Wir erkunden gemeinsam die Bergdörfer, gehen im
jetzt warmen Wasser baden und verbringen eine tolle Woche auf Beligou und in
Sardinien. Ein 2kg Florentina Steak landet auf dem Grill, der kaum noch zu geht -
aber köstlich. Wir wissen, dass Essen und besonders Fleisch unsere Seite dominiert,
aber lokales Fleisch aus Sardinien ist nun einfach genial, wenn man den richtigen
Metzger findet. Man kann einfach nicht umhin, sich in die Insel zu verlieben !
Auch die anderen Mitsegler, mit denen wir immer mal wieder in Kontakt sind,
wollen (vielleicht) mehr sesshaft werden. Dom und Caroline sind mittlerweile fast in
Sizilien, aber auch hier hört man den Unterton, dass ein längerer Aufenthalt
irgendwie nicht so schlecht wäre. Warum auch nicht, wenn man mal hier
angekommen ist ??
Wir haben gemerkt, dass Beligou doch ziemlich langsam geworden ist und ich
bemerke beim Rundgang im Hafen, dass hier Schiffe auf im Wasser gereinigt
werden. Mal ein anderer Service ?!
Okay, gefragt --- getan. Nach Anschauung durch einen Taucher und
entsprechendem Angebot lassen wir das Ganze durchführen. 2 (!!) Stunden sind ein
Taucher und ein Assistent mit einem 200 bar Hochdruckstrahler damit beschäftigt,
das Unterwasserschiff und besonders die Schraube zu reinigen. Die
Unterwasserbilder sprechen für sich. Nicht ganz billig, aber wir haben wieder mehr
als 4-5 kn Fahrt ….. Andi ist mehr als begeistert und meckert nicht mehr. Was für ein
Service. Wir nutzen das „neue“ Unterwasserschiff natürlich auch in der nächsten
Zeit für geiles Segeln aus.
Und einige Tage später haben wir dann auch keinen Landstrom mehr, der 220 V ->
12 V Trafo hat nach über 10 Jahren den Dienst quittiert. Wir bekommen eine sehr
gute Adresse eines Teilehändlers in Olbia und sind auch erfolgreich. 2 Tage später
ist ein neues (und auch leiseres) Ladegerät eingebaut und arbeitet hervorragend.
Ansonsten verbringen wir die Tage mit Baden, in die umliegenden Dörfer fahren,
Essen gehen und Essen kochen (meistens grillen, um die Kabine nicht noch wärmer
zu machen), Bootsreinigen (bedingt durch den häufigen, recht starken Wind haben
wir sehr schnell eine dicke Staubschicht an Deck und natürlich auch auf dem
Wagen) und faulenzen.
Eigentlich finden die ganzen Feste, für die die Sarden ja bekannt sind, mehr im
September statt, wenn die Touristen weg sind und das Wetter weniger heiß ist.
Dennoch findet im Juli die Sacra Bovine (das Fest des Rindfleisches) in Calangianus.
Wir sind Fleischfans (haben wir ja nun auch oft genug gepostet !) und da müssen
wir hin. Zunächst finden wir auf dem Festplatz 4 halbe Rinder am Drehgrill vor, ein
toller, leckerer Anblick. Auf dem Dorfplatz führen die Bewohner im Pelzkleidung bei
30 Grad die Jagd nach Wildschwein und Hirschen vor - Wildschweine und Hirsche
werden natürlich auch von Bewohnern dargestellt. Danach gehen alle (erstaunlich
wenige Touristen, wir fühlen uns, als wären wir die einzigen) zum Grillplatz und in
kurzer Zeit werden über 1000 ! Leute verköstigt und sitzen lautstark in ellenlangen
Tischen. Wein und Wasser werden gereicht und das ganze geht durchaus einige
Stunden. Danach ist Lifemusik angesagt, aber wir müssen leider noch eine Stunde
zu Beligou fahren und verabschieden uns. Tolle Erfahrung !
Reinigung des Unterwasserschiffs im Wasser
vorher
nachher
Der „Weinkeller“ einer Kooperative
Das ist doch mal ein Grillfest, Sacra Bovine
Tolle Kostüme und
Aufführungen
Wir schätzen mindestens 1000
Gäste.
Petra angstfrei !
Blog
Wir genießen mal wieder die
Zeit in Deutschland. Es ist
sehr schön, sich mit Familie
und Freunden zu treffen.
Dennoch können wir uns
nicht an das graue Wetter
gewöhnen, nach mehr als 6
Wochen in Deutschland
kommt zum ersten Mal
blauer Himmel auf.
Nach den Besuchen von
vielen Weihnachtsmärkten,
Luxemburg und Holland
verbringen wir die
Weihnachtszeit mit allen, die
uns lieb sind. Natürlich wird
die Karnevalszeit ausgiebig
gefeiert und Anfang März
erleben wir mit Nauders
einmal ein für uns neues
Skigebiet. Mit dem Osterfest
endet unsere Zeit in
Deutschland und endlich
geht es wieder zum Segeln
und in die Wärme.
Posted: Januar bis März
Wir bereiten uns im Winter wieder vor
Einige Anschaffungen und Boot in Düsseldorf
Wir verbringen den Winter wieder in Deutschland. Während dieser Zeit wird am
Heck ein Gerätebügel von Metalquattro installiert und wir ordern zwei Sonnensegel
bei Segelmacher Latsch, eines für den Hafen und ein anderes zwischen den Masten
zum Segeln. Vielleicht können wir uns nun mal den Regenschirm bei praller Sonne
schenken. Im Januar fliege ich sehr preiswert nach Rom und mit Mietwagen weiter
zu Beligou. War ganz gut, denn ein Festmacher ist fast durch gerubbelt. 4 neue
Festmacher und 2 größere Ruckdämpfer werden gekauft und angebracht. Als in
Deutschland Frederike für Verwüstung sorgt, herrschen 9-10 Windstärken im Hafen.
Beligou liegt gewaltig schräg, aber alles hält jetzt sehr gut. Der Rückflug verzögert
sich um einige Stunden und ich bin froh, dort gewesen zu sein und alles wieder klar
zu haben für die letzten Wochen vor dem neuen Trip. Um ein wenig Sport zu
machen, wird nun auch ein SUP auf der Boot in Düsseldorf angeschafft, nachdem
wir auf Elba letztes Jahr das Ganze mal ausprobiert haben. Wir investieren auch in
neue Sicherheit. Neben Rettungskragen und Bergeschlaufe mit Ring schaffen wir
eine automatisch aufblasbare Rettungsboje mit Bergesystem an - Jonbuoy.
Außerdem viele Kleinigkeiten hier und da - kennt wohl jeder Segler. Aber im Laufe
der Zeit wird die Liste immer kleiner.
April Blog
Endlich wieder auf Beligou in
Italien. Es kommt uns vor, als
wären wir gar nicht weg
gewesen. Wir besuchen
Panzano in einem tollen
Hotel, gehen bei Dario viel
Fleisch essen und erleben
Florenz mit relativ wenig
Touristen. Wir fahren nach
Grosetto, eine Stadt mit toller
Innenstadt und schönem
Markt. Wir besuchen die
warme Theme von Saturnia,
erstaunlicherweise kostenlos.
Das schwefelhaltige Wasser
soll auf jeden Fall sehr
gesund sein.
Die umliegenden Bergdörfer
Bolgherie und Castillione
werden besucht und die
lokalen Spezialitäten
genossen. Die Markthalle von
Livorno ist immer wieder ein
Besuch wert. Rein zufällig
fährt uns eine historische
Dampflok über den Weg.
Während wir segeln, ziehen
wir natürlich auch mal
wieder die Angel hinterher,
aber ohne Erfolg.
Noch immer in der Toscana
Endlich geht es wieder los. Anfang April sind wir wieder auf dem Weg zu Beligou.
Die erste Nacht verbringen wir in einem netten B&B in Cecina, schließlich kommen
wir erst spät an und Beligou ist noch nicht sauber. Beligou hat den Winter im
Wasser gut überstanden, auch wenn viele Stürme drüber gegangen sind. Wir
montieren Antennen und Solarpanel auf dem neuen Gerätebogen und auch die
neuen Sicherheitsmittel werden angebracht. Unser alter Diesel springt beim ersten
Versuch sofort an. Wir gehen einige Male segeln, was für ein recht freies
Unterwasserschiff sorgt, die Antifouling Farbe war echt ihr Geld wert. Mit der
Aktioncam wird das Unterwasserschiff untersucht. Die im Winter durch Salzsprüh
entstandenen Rostflecken werden entfernt, ist halt ein Stahlschiff. Alle Segel werden
wieder angebracht, wie sind froh, diese im Winter nicht dem Wind ausgesetzt zu
haben. Hier sind einige Segel fliegen gegangen.
Wir haben den Liegeplatz bis Ende April noch bezahlt und wollen daher die Zeit
wieder in der Toscana nutzen. Wir übernachten in einem tollen Hotel in Panzano
und sind dort tatsächlich die einzigen Gäste. An genau diesem Wochenende ist
mittelalterliches Fest in Panzano mit toller Aufführung und am Abend genießen wir
wieder ein reichhaltiges Fleischmenü beim Metzger Dario. Am nächsten Tag geht es
natürlich auch nach Florenz, wieder einmal mit wenigen Touristen. Die Markthalle
von Livorno ist natürlich genauso wieder ein Besuch wert, wie die Bergdörfer und
lokalen Märkte.
Posted: April 2018
Wir bleiben noch in Cecina
Mai Blog
Nach einigen Regentagen
geht es nach Elba. Alles
diesig und noch nicht mal ein
Fisch an der Angel. Nach
einem Tag auf Elba geht es
direkt weiter nach Korsika.
Beide Törns mit passendem
Wind, wenn auch sehr
unsichtig. Korsika lässt sich
bis auf 7 Meilen vor der
Küste einfach nicht sehen. Im
alten Hafen von Bastia liegen
5 Charterschiffe mit Russen
um uns herum - lautstarke
Feier bis nach Mitternacht. In
den nächsten Tagen ist der
Hafen leer ! Nach einer Nacht
im alten Hafen mit Schwell
verlegen wir nach Port Torga.
Sehr ruhig, wenn auch etwas
teurer. Wir organisieren, das
Auto nach zu holen. Wie
immer lohnt sich das
parallele Nachholen des
Wagens, hat das Innere von
Korsika doch sehr viel zu
bieten. Das Wetter ist immer
noch recht wechselhaft und
beschert uns mal wieder
Gewitter und Regen nach
einigen sonnigen Tagen.
Nach 2 Wochen geht es
weiter aus Bastia über
Campoloro, Solenzara nach
Porto Vecchio. Wir müssen
immer noch täglich nach
dem Wetter schauen, da es
sich durch die Hochdrucklage
in Nordeuropa immer noch
veränderlich zeigt, wenn
auch sonnig und schön !
Wir ankern 3 Tage in der
Bucht von Amaranza, wo wir
auch Dom und Caroline
wieder treffen - kleine Welt.
.
Posted: Mai 2018
Mal wieder in Frankreich
Juni Blog
Um Lavezzi herum geht es
nach Bonifacio und wir
erleben mit Abstand die
unfreundlichsten Hafenleute
seitdem wir segeln. Nach ein
paar Tagen in Bonifacio und
dem Besuch des
Hinterlandes weht uns eine
freundliche Brise ins
Madallena Archipel und nach
Sardinien. Wir legen in Palau
an und bleiben dort einige
Zeit Bella Italia und Dolce
Vita! Das tiefblaue, klare
Wasser und die unzähligen
Ankerbuchten und nur mit
dem Beiboot zu
erreichenden, winzigen
Strände lohnen den
Aufenthalt. Aus einigen
Tagen werden 2 Wochen in
Palau. Jenny und Bodo
kommen und es geht weiter
über die tolle Bucht Cala di
Volpe (wir wollen hier nicht
im August sein) nach Aranci,
wo wir eine unruhige Nacht
verbringen, nach Olbia in die
neue Marina.
Leider haben wir seit Palau
keinerlei Internet Zugang,
sodass unsere Seite lange
Zeit brach liegt. Erst in Olbia
funktioniert der Zugang mal
wieder. Wir bleiben einige
Tage in Olbia und ankern
lange wieder in der Bucht
von Aranci. Dabei sind die
Temperaturen mit 25 - 27°
sogar geringer, als in
Deutschland mit über 30
Grad. In Aranci erleben wir
auch das Ende der WM für
die deutsche Mannschaft -
aber was bedeutet all dies
gegen diese tolle Landschaft
mit Buchten, Stränden,
klarem Wasser und schönen
Segelstrecken ?
Posted: Juni
Bella Sardinia
Costa Smeralda - blaues Wasser und geile Buchten
Nach 3 Tagen ankern in der tollen Bucht von Amaranza ist allerdings auch hier
Schluss, weil der Wind auf Ost dreht und die Bucht hinein stehen wird. Wir segeln
bei tollem Wind um Lavezzi herum nach Bonifacio. Ein toller Hafen mit unglaublich
unfreundlichem Hafenpersonal. Hilfe ist unbekannt und der Ton sehr rauh, auch
von uns und anderen Seglern. Aber die können es sich hier leisten, der Hafen ist gut
gefüllt, weil die Stadt natürlich sehr sehenswert ist. Hier treffen wir auch mal wieder
Segler aus verschiedenen Regionen, USA, Kanada, Jamaika, Norwegen, Schweden,
Polen und und und….
Wir bleiben 4 Tage und schauen uns die Stadt an und genießen die Zeit, mal wieder
bei tollem Essen (wir gehen nicht essen, sondern kochen natürlich lieber selber) -
obwohl die Zutaten von der Insel nicht annähernd so frisch sind wie auf dem
Festland, halt eine Insel.
Wir holen den Wagen mit dem ersten Bus aus Porto Vecchio, etwas EInkaufen im
Supermarkt, auf die Fähre nach Sardinien, Wagen auf Sardinien geparkt und wieder
zurück. So schnell habe ich den Wagen noch nie abgestellt und auf dem Rückweg.
Hoffentlich sehen wir den Wagen auch so wieder !
Es ist leichter bis frischer Westwind angesagt, wenn auch mit Wolken. Am
Nachmittag soll es Regen und Gewitter geben. Also geht es früh los und nach
schöner Fahrt unter vollen Segeln erreichen wir Sardinien, Madallena und legen
schließlich in Palau an, 2 Stunden später kommt dann auch der Regen. Wir wollen
erstmal den Wagen nachholen, bevor wir die Inseln und Buchten erkunden, daher
bleiben wir in Palau. Ist schon etwas mühsamer mit dem Wagen, aber dennoch
sehen wir vieles aus dem Landesinneren von Korsika und Sardinien, das anderen
Seglern versagt bleibt. Ich nehme den Bus nach St. Teresa Gallure - der Busfahrer
hat wie immer kein Kleingeld - kenn ich schon - und finde unseren Wagen wie
abgestellt vor. In Palau können wir sogar auf dem abgesperrten Hafenparkplatz
parken. Die Stadt selber hat nicht besonders viel zu bieten, aber wir liegen mitten
im Madallena Archipel, einem Gewirr von Inseln und Riffen, dass seit Urzeiten bei
Seefahrern berüchtigt ist. Heutzutage dank genauer Karten und Beschreibungen ist
das Gebiet nicht mehr ganz so tückisch. Bei ein paar Tagen starkem Wind fahren wir
mit dem Wagen durch die Gegend und die Berge und verlieben uns in die Insel.
Nicht so schroff wie Korsika, ab und zu ein schönes Dörfchen mit den typischen,
ockerfarbigen Häusern und den freundlichen, wenn auch zurückhaltenden Leuten.
Wir besuchen Madallena und kaufen in der Fischhalle hervorragenden frischen
Fisch und Muscheln ein und verbringen einige Tage in Palau bei viel Wind und
Gewittern. Naja, und wie so oft bei uns … aus den Tagen werden 2 Wochen. Wir
besuchen die umliegenden Dörfer, Märkte und fahren mit dem Schlauchboot
Strände und Buchten ab, die man von Land aus nie erreichen würde.
Mitte Juni kommen Jenny und Bodo und mit den beiden legen wir nun endlich in
Palau ab - 2 Wochen sind ja nun auch lang genug. In einem schönen Schlag mit
leider etwas zu wenig Wind geht es in die sehr schöne Bucht Cala di Volpe, im
Sommer gefüllt mit Schiffen, aber nun noch einigermaßen leer. Wir sind mit dem
SUP unterwegs und genießen das blaue, wenn auch noch etwas „erfrischende“
Wasser. Leider ist der Wetterbericht immer noch nicht sehr stabil und wir segeln
nach Porto Aranchi. Ich bin ein wenig stinkig, da nach 2 Stunden schönem Segeln
der Wind mal wieder von vorn kommt (dank der hohen Berge) und danach
einschläft. Porto Aranci war einmal ein sehr schöner kleiner Fischerort, wir aber wie
fast überall von neuen Bauten und neuen Promenaden ziemlich entstellt. Wir
verbringen eine etwas unruhige Nacht im ungeschützten Hafen (auf jeden Fall
besser als vor Anker vor dem Hafen) und laufen am nächsten Tag weiter nach Olbia,
wo wir die neue Marina dem Gewirr an der alten Hafenmauer bevorzugen.
Wie immer - ich hole den Wagen aus Palau - ist mit dem Bus hier auch gar kein
Problem. Wir besuchen den lokalen Markt und wollen auch die „tausend Jahre“
alten Olivenbäume sehen. Aber wir sind nicht bereit, Eintritt zu zahlen, zumal man
die Bäume nur aus der Entfernung sehen kann. Wir besuchen den großen
Wochenmarkt und auch ein bisschen den Rest der Stadt. Und am Sonntag treten
unsere beiden Gäste dann auch wieder den Heimweg an. Wir bleiben noch 2 Tage
in der Marina di Olbia, auch weil sich das Wetter etwas verschlechtert und gehen
dann vor Olbia vor Anker - die Liegegebühren in der Marina sind nun doch recht
gesalzen. Nach einem kurzen Stück unter Motor legen wir in der Marina von Aranci
an, um irgendwo bei Public Viewing das Spiel der Deutschen Mannschaft gegen
Südkorea zu schauen. Leider ist nirgendwo Public Viewing angesagt - da die
Italiener nicht dabei sind, ist auch keiner an der WM interessiert. Wir schauen auf
Beligou (der Sat Antenne sei Dank) und erleben den Rausschmiss. Nun - so müssen
wir uns auch keine Gedanken um weiteres Public Viewing oder einen Rückflug nach
Deutschland zum Endspiel machen. Dann fällt der Anker am nächsten Tag wieder
in der Bucht von Aranci, blau-grünes Wasser und geschütztes Ankern, ohne dass
viele Motorboote um uns herum rauschen !
Wir bleiben für 3 Tage, fahren die Bucht mit dem Beiboot ab, gehen mit dem SUP
paddeln und genießen Wind, Wetter, Wasser und Umgebung. Einfach toll. Nun,
dieses TOLL führt für die nächsten Monate zu einer entscheidenden Änderung
unserer Pläne, als wir am 30.6. nach Porto Portisco aufbrechen.
Korsika verbirgt sich zunächst
Wir bleiben noch ein paar Tage länger in Cecina, da es ganz ordentlich plästert. Das
übliche Wetter - Superwetter in Nordeuropa und veränderlich im Süden. Hat aber
auch was gutes, Beligou wird von Saharastaub und Blütenstaub frei gespült, wie ein
Volldusche. Wir schieben die Abfahrt noch einen Tag raus, Gewitter ! Nun, dann
segeln wir nach Marciana Marina auf Elba. Der Wind passt und es wird tolles Segeln,
auch wenn sich rundherum alles in Dunst verhüllt und die Sonne nicht zu sehen ist.
Und es will auch kein Fisch an der neuen Angel anbeißen ! Am Abend mal wieder
Gewitter. Wir bleiben nur einen Tag auf Elba.
Am nächste Tag segeln wir nach Korsika, natürlich durch ein dickes Regengebiet. Am
meisten sind wir enttäuscht über das Anlaufen von Korsika. 2000 Meter hohe Berge
und erst ab etwa 7 Meilen vor der Küste kommt überhaupt irgendwas in Sicht. Aber
ein sehr schönes Segeln, wenn auch mit Regenklamotten - wie in Holland, auch so
kalt. Tja, und dann das Essen - Brot kriegen die Franzosen nun mal einfach besser
hin. Und auch die Austern lassen sich wieder genießen. Wir wollen den Wagen
nachholen, aber wir müssen feststellen, daß die Fähren gar nicht regelmäßig
fahren. Wir liegen in der Sonne auf der Fähre nach Livorno, als eine schwarze Wand
immer weiter aufkommt. Als die Fähre die Bugklappe öffnet, gießt es in Strömen.
Also mit dem Taxi zum Bahnhof, zum Schluss sind wir 6 Leute im Taxi. Mit der Bahn
nach Cecina, mit dem Bus zum Hafen und zu Fuss zum Auto, gerade noch
rechtzeitig vor dem nächsten Gewitter ! Die Rückfahrt mit der Fähre wird recht
rubbelig - bis 3 m Welle. Egal, nun haben wir unseren Wagen in Korsika. Und wie
immer lohnt es sich - Korsika ist es einfach wert auch im Inneren erkundet zu
werden. So bleiben wir noch länger in Bastia und fahren die engen, verwinkelten
Bergstrassen vom Norden von Korsika ab, besuchen das malerische Dorf St.
Florent, umrunden Cap Corse (mit dem Wagen), nehmen die Schmalspurbahn
inmitten der Schluchten im Inneren Korsikas und wandern auf dem berühmten
Wanderweg GR20 zu den Cascadenfällen. Ebenso sehen wir uns die malerischen
Dörfer Ile Rousse, das Künstlerdorf Pigna und St. Antonino an. Auf den
gewundenen, engen Straßen kommt man mit dem Wagen nur langsam voran und
muss auch immer auf Rinder und Ziegen auf den Wegen aufpassen. Wir genießen
die Zeit, während das Wetter langsam auch etwas stabiler wird. Bei unserer
Bergfahrt ist dann auch das Wetter so klar, dass wir Elba und Capraia zum Greifen
nah sehen, und selbst das Festland dahinter in 50sm Entfernung ist zu sehen.
Nach fast 2 Wochen in Bastia und Erkundung von Nordkorsika geht es weiter. Wir
wollen nach Süden und segeln und motoren in einer schönen Sonnenwoche weiter.
Auf der Ostseite gibt es leider nicht allzu viele Häfen und Ankerbuchten. Also segeln
wir zunächst in den etwas schmucklosen Hafen von Capoloro. Wir haben relativ viel
Wind und Welle und tasten uns erst mal langsam in die als versandet beschriebe
Einfahrt. Alles passt und auch der Liegeplatz ist sehr gut. Alles macht so ein wenig
den Eindruck eines Vereinshafens. Die Orte liegen recht weit weg (zu Fuss auf jeden
Fall) und so begnügen wir uns mit einem Strandspaziergang. Hier treffen wir auch
die Leute von der Mara wieder, die wir in Port St. Louis getroffen haben und
quatschen ein bisschen über letztes Jahr. Dann geht es um 6 Uhr morgens weiter
nach Solenzara. Unterwegs treffen wir auf eine ganze Menge Delphine, die neben
Beligou her schwimmen und uns in einer geschickten Drehung auf dem Wasser her
anschauen. Toll. Nur mit dem Angeln klappt es auf diesen Strecken nicht -
rundherum springen Fische, aber keiner will meinen Köder - Mist ! Ist absolut geil,
an dieser Küste entlang zu segeln. Im Vordergrund die Sandstrände und dahinter
schneebedeckte Berge, die fast wie die Dolomiten aussehen. Wir bleiben nur einen
Tag im Touristenort Solenzara und segeln gleich am nächsten Tag weiter nach Porto
Vecchio. Wir müssen 20 Minuten vor dem Hafen warten, bis der Hafenmeister
bereit ist. Am Stegende ist ein Platz für uns frei, wir haben wie immer im Voraus
Bescheid gesagt oder besser geschrieben. Der Hafen ist nicht sehr gross und wir
wollen ein paar Tage bleiben, um den Süden Korsikas zu erforschen, außerdem ist
Starkwind für Nordsardinien angesagt. Porto Vecchio hat eine tolle Altstadt und mit
dem Bus holen wir den den Wagen aus Bastia nach. Wir machen eine tolle Fahrt
durch die Berge des Südens, erleben die Wasserfälle und Flussläufe und tatsächlich
sehen die Berge den Dolomiten sehr ähnlich. Eine wirklich tolle Landschaft und
einmalige Erlebnisse. Korsika ist es wert erlebt zu werden.
Nach ein paar Tagen erfahren wir auch den Grund, warum wir Porto Vecchio
verlassen sollen. Es ist Regatta, Hafenfest und Hafentag. Alle Schiffe werden raus
geschmissen. Wir gehen in die tolle Bucht Amaranza und bleiben dort für 3 Tage.
Das klare Wasser und die geschützte Bucht laden uns ein, das SUP das erste Mal
auszuprobieren und die Tage vor Anker zu verbringen. Aus St. Theresa Ligure
kommen auch Dom und Caroline, die wir in den Kanälen kennen gelernt haben, in
die Bucht und wir grillen und quatschen bis spät in die Nacht.